Carsten Kemmling
· 08.07.2002
Auszüge aus der heutigen Print-Berichterstattung über den America's-Cup-Einstieg von BMW
Die deutschen Medien reagieren verhalten auf die gestrige Pressekonferenz von BMW, bei der die Autobauer ihr neues Engagement im Segelsport vorstellten.
Die "FAZ" fand kritische Töne angesichts der Tatsache, dass kein deutsches Projekt in den Genuss der geschätzten 18 Millionen Euro Sponsorengelder komme. Kritiker würden dies "als Rückschlag für das deutsche Profisegeln werten ...". "Bild" nimmt dagegen den neuen Teamsprecher Hans-Joachim Stuck ins Visier. "Der Ex-Rennfahrer muss allerdings noch kräftig dazulernen. Gestern schwärmte er von schnellen Booten bei 8 Windstärken. Bei solch stürmischen Bedingungen, Herr Stuck, läuft keine America's-Cup-Yacht aus ..."
Groß steigt das "Handelsblatt" in das Thema ein. Es widmet dem Sponsordeal die Hälfte seines Sportteils und erklärt den America's Cup. Dabei beziffert es das Engagement des italienischen Prada-Teams auf abenteuerliche 250 Millionen Dollar. Die Wirtschaftszeitung sieht BMW ebenfalls nur als "Zahlgast im Boot" von Oracle und stellt heraus, dass Larry Ellisons Siegeswille den Ausschlag zuungunsten der illbruck-Kampagne gegeben habe.
Die Financial Times Deutschland versucht, Verständnis für die "ideale strategische Ergänzung zu unseren anderen Sportaktivitäten" (BMW-Sprecher Kalbsfell) herauszuarbeiten. "Die Formel 1, das teuerste Engagement der Bayern, findet in Nordamerika nicht die Beachtung wie in Europa ... Mit dem Engagement im Segelsport ziele BMW genau auf die Zielgruppe in den USA."
Nur die Süddeutsche Zeitung hält sich vorerst bedeckt. In der überregionalen Ausgabe von Dienstag fand das Thema noch nicht statt.