Dieter Loibner
· 07.10.2012
Doppelpack für Jimmy Spithill und Oracle Team USA, die sich trotz Kenterung am Samstag sowohl das Match- als auch das Fleetrace sicherten
Ein Erster am Schluss ist bei der America's-Cup-World-Serie Goldes wert, weil dafür 40 Punkte gutgeschrieben werden statt der sonst üblichen zwölf. Und diesen Bonus holte sich Spithill, der sich dafür aus der Etappe nach vorn kämpfen musste, vorbei an allen anderen, inklusive dem Stallkollegen Russell Coutts (2.) und Terry Hutchinson mit Artemis White (3.), aber auch Ben Ainslie und JP Morgan, die bis dahin die Fleetrace-Wertung anführten. Aber mit einem Vierten war dem Rekord-Olympiasieger nicht geholfen, denn trotz Punktegleichheit mit Spithill (79) ging aufgrund der Tiebreak-Regel der Gesamtsieg noch verloren.
Spithill, der am Samstag nach spektakulärer Kenterung in einem Fleetrace auch das Matchrace-Finale gegen Team New Zealand locker für sich entscheiden konnte, ist damit der erste Segler, der das begehrte Double bei der ACWS schaffte. „Wir waren am Start hinten, das hat uns aber nicht irritiert", verlautete der Australier nachher. „Wir sind ein Team von Kämpfern." Man müsse auch von hinten nach vorn segeln und Fehler wegstecken können, führte er weiter aus und scherzte: „Das habe ich am Samstag mit der Kenterung auch ausprobiert.”
Nach dem verpatzten Matchrace-Auftritt war der zweite Rang am Schluss für Ainslie dennoch ein gewaltiger Sprung nach oben gegenüber seinem ersten AC-45-Auftritt im September. Mit insgesamt drei Laufsiegen und allen anderen Plätzen in den Top Four zeigte der Brite, dass er die Trainingszeit bestens genutzt hat und sich mit dem Boot und seiner Crew nun schon sehr gut zurechtfindet. Ebenfalls verbessert waren beide Boote von Artemis mit Platz 3 für Terry Hutchinson und Platz 6 für Nathan Outteridge bei der ersten Regatta für seinen neuen Arbeitgeber. Team New Zealand wollte den enttäuschenden Auftritt im September vergessen machen, doch mit einem vierten Platz in der Fleetrace-Wertung und mit dem missglückten Matchrace-Finale blieben die Kiwis hinter den hochgesteckten Erwartungen.
Auf den hinteren Plätzen, die normalerweise nur den kleinen und finanzschwachen Teams vorbehalten sind, fanden sich diesmal beide Boote des italienischen Luna-Rossa-Teams, die im September wesentlich besser segelten. Vor allem Chris Draper enttäuschte mit Platz 9, weil er damit noch hinter Loïck Peyrons Energy Team (7.) und Team Korea landete, das erstmals mit dem 21-jährigen Skiffsegler Peter Curling als Steuermann antrat. Bitteres Lehrgeld zahlen musste der spanische Segelheld Iker Martinez, der Luna Rossa Swordfish pilotierte und noch hinter dem meist unterlegenen China Team mit Respektabstand auf den 11. und letzten Platz kam.
Die ACWS macht nun Pause bis zum 16. April 2013 in Venedig.
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