Schon drei Tage nach dem Gewinn des America's Cup hatte Grant Dalton einen ersten Versuch von Antworten auf die Spekulationen rund um den zukünftigen Austragungsort für den America’s Cup unternommen. Der CEO des Emirates Team New Zealand gab einen noch sehr vagen Einblick in die Gedankenspiele seines Teams, das als alter und neuer Cup-Verteidiger wieder für die Wahl des Austragungsortes – oder der Austragungsorte – sowie Format, Bootsklasse und Zeitpunkt verantwortlich sein wird.
Das Emirates Team New Zealand steht vor Herkulesaufgaben, hat mit dem Louis Vuitton Cup der Herausforderer, dem 37. Match um den America’s Cup, dem Youth und dem ersten Women’s America’s Cup und weiteren Höhepunkten viele Hoffnungen und einige Versprechen hinterlassen. Wann es nun wo und wie weitergeht, ist noch nicht beschlossen. Sicher ist nur, dass die britische Royal Yacht Squadron – Challenger of Record der abgelaufenen 37. Auflage – bereits ihre Herausforderung überbracht hat und bleibt.
Wir wollen die Zuschauerzahlen und das Engagement in verschiedenen Regionen, Gebieten und demografischen Gruppen erhöhen.” Grant Dalton
Schon in Barcelona hatten sich gegen Ende der mehrmonatigen Serie verdichtet, dass der America’s Cup dort keine weitere Auflage erleben wird. Während viele positive Faktoren zu beobachten waren, verhinderten die weit auseinander liegenden Camps der teilnehmenden Teams die Entstehung von mehr geballter Cup-Atmosphäre, auch wenn das America’s Cup Race Village entlang von Port Vell sehr gut frequentiert war und die Fans zusammenbrachte.
Genährt hatte Grant Dalton die Erkenntnis vom direkt bevorstehenden Abschied von Barcelona in einem Team-Statement vom 22. Oktober. Darin hieß es zunächst, dass die Neuseeländer für weiteres Cup-Wachstum eintreten: “Der Louis Vuitton 37th America's Cup hat den America's Cup als eines der einzigartigen Güter im internationalen Sport bestätigt. Daher ist es unser Ziel, auf dem Erfolg von AC37 aufzubauen und das Wachstum fortzusetzen.”
Es folgte die vielsagende Passage zu Barcelona: “Aufgrund der Erfolge wissen wir, dass wir eine Reihe wertvoller Güter haben, die wir weiter ausbauen wollen. Wir sind offen dafür, wie wir dies am besten mit einem oder mehreren Austragungsorten erreichen können, die den 38. America's Cup mit einer größeren globalen Präsenz, mehr Teams und insgesamt mehr Expansionsmöglichkeiten ausstatten können. Es wäre schwierig, die Anzahl der Teams auf der Grundlage der verfügbaren Infrastruktur in Barcelona zu erhöhen.” Rums.
Nach rund 2,56 Millionen Teilnehmenden am 37. America’s Cup – so die offizielle Zahl der Veranstalter – bleibt es beim einmaligen Barcelona-Gastspiel. Ein Cup-Comeback in Barcelona wird es nicht geben. Das haben in dieser Woche auch die Katalanen gegenüber spanischen Medien bestätigt. Den Catalan News gegenüber sagte der Stadtrat von Barcelona, dass die kommende Edition nicht in der spanischen Mittelmeer-Metropole stattfinden wird.
Den Catalan News sagte Wirtschaftsstadtrat Jordi Valls: “Eine Neuauflage macht keinen Sinn. Die Veranstaltung war einmalig für 2024. Sie war erfolgreich und die Trennung von den Veranstaltern war gütlich.” Darüber hinaus betonte der Stadtrat, dass sich das Segelevent positiv auf die Stadt ausgewirkt habe, ihre internationale Ausstrahlung gestärkt und die Investitionen in der Stadt beschleunigt habe.
Auf Kurs Zukunft bleibt es also im America’s Cup vorerst spannend. Ob der America’s Cup doch nach Auckland zurückkehrt oder die Träume von Valancia-Nostalgikern in Erinnerung an die 2007 elf teilnehmenden Nationen und die unvergessliche Atmosphäre auf fruchtbaren Boden fallen? Ob die Kiwis Titelsponsor Emirates in Richtung Vereinigter Arabischer Emirate entgegenkommen, ein anderer europäischer Hafen als Motor für das Ziel der Gewinnung von wieder mehr Teams dienen soll oder gar eine Kombination aus beidem in Frage kommt, bleibt bis zur Entscheidung abzuwarten.
Der Louis Vuitton 37. America’s Cup im Rückblick – alle neun Rennen: