Tatjana Pokorny
· 29.04.2015
15 Jahre nach dem letzten Cup-Einsatz ist Japan ganz offiziell wieder mit von der Partie. Das gab Generalmanager Kazuhiko Sofuko bekannt
Japan startet 15 Jahre nach dem letzten Einsatz im America's Cup wieder durch. YACHT online hatte bereits von der Formierung des Teams berichtet. Nun ist es offiziell: Teammanager Kazuhiko "Fuku" Sofuko hat die japanische Herausforderung zum 35. America's Cup bestätigt. "Für mich wird mit der Leitung der japanischen Herausforderung ein Traum wahr", sagte der Japaner, der schon Teil der Nippon Challenge war und auch deutschen Seglern als Teammitglied von Peter Gilmours einst glorreichen Matchrace-Teams bekannt ist. In der Herausfordererserie um den Louis Vuitton Cup war Sofuko 1999 und 2000 als Vorschiffsmann im Einsatz.
Hinter dem japanischen Syndikat stehen der Telekommunikations-Konzern SoftBank und der Kansai Yacht-Club. Die beiden Partner haben ein gemeinsames Team für die Teilnahme am 35. America's Cup formiert und werden bereits in dieser Saison an den Regatten der America's-Cup-Weltserie teilnehmen. Sofuku sagte: "Das ist eine großartige Möglichkeit für Japan und die japanischen Segler, ins America's-Cup-Geschehen zurückzukehren. Wir planen, die America's-Cup-Weltserie zum Aufbau und zum Training der Segler für unser Team zu nutzen." Zum möglichen Einsatz des in Neuseeland geschassten Dean Barker im japanischen Team gab es vorerst noch keine Bestätigung.
Für die SoftBank-Gruppe sagte ihr Gründer Masayoshi Son, der zu den reichsten Männern Japans zählt und als Freund von Larry Ellison gilt: "Ich bin begeistert, unsere Unterstützung für Team Japan im America's Cup bekanntgeben zu können. Diese große Herausforderung auf dem Gipfel des Regattasports anzunehmen passt zur Zielsetzung der SoftBank-Gruppe, die globale Nummer eins zu werden. Wir freuen uns darauf, Team Japan gemeinsam mit allen Unterstützern auf seinem Weg anzufeuern." Das SoftBank Team Japan startet unter der Flagge des Kansai Yachtclubs in den America's Cup, der erstmals hinter einer japanischen Herausforderung steht. Ko Watanabe, Kommodore des Traditionsvereins, sagte: "Das ist eine großartige Herausforderung nicht nur für unseren Club, sondern für das ganze Land. Mit Unterstützung der gesamten Nation bin ich sicher, dass wir Japan mit Stolz vertreten können."
Mit der späten Annahme der Herausforderung haben die amerikanischen Titelverteidiger einmal mehr das eigene Regelwerk gedehnt – die offizielle Deadline für die Abgabe von Herausforderungen ist längst verstrichen. Darüber hinaus werden die amerikanischen Verteidiger die Japaner während der Vorbereitungen auf die Weltserie "auf Basisniveau technisch unterstützen". Den Grund dafür nannte Cup-Vermarkter Harvey Schiller: "Das SoftBank Team Japan ist eine sehr positive Bereicherung für den America's Cup. Die japanische Herausforderung wird das Interesse am America's Cup in Asien erhöhen. Das wiederum sind gute Nachrichten für alle unsere Teams und Partner."
Nach dem Rückzug der italienischen America's-Cup-Kampagne Luna Rossa Challenge hat sich die Anzahl der Herausforderer zum 35. America's Cup wieder auf fünf erhöht: Neben den Japanern wollen Teams aus Frankreich, England, Schweden und Neuseeland um die wichtigste Silberkanne des Segelsports kämpfen.