Tatjana Pokorny
· 23.04.2015
Die von Russell Coutts angekündigte Herausforderung aus Japan kommt – und mit ihr das Comeback des in Neuseeland geschassten Dean Barker
Japan greift wieder nach dem America's Cup. Die von ACEA-Direktor Russell Coutts bereits mehrfach angekündigte Herausforderung soll noch in diesen Tagen eingereicht werden. Das berichtet die britische Tageszeitung "The Independent". Während das Segelteam von einem japanischen Skipper angeführt werden soll, wird die Mannschaftsliste mindestens einen sehr prominenten Namen aufweisen: Der in Neuseeland geschasste ehemalige Cup-Skipper Dean Barker, 42, wird sein Cup-Comeback unter japanischer Flagge feiern.
Hinter der japanischen Herausforderung des Kansai Yacht Clubs steht mit Masayoshi Son einer der reichsten Männer Japans, als Sponsor die Softbank. Masayoshi Son hat an der Universität von Kalifornien studiert und ist Boss der Softbank. Das "Forbes Magazin" hat Masayoshi Son 2013 unter die 45 mächtigsten Menschen der Welt gewählt. Japan hatte zuvor 1992, 1995 und 2000 bereits dreimal am America's Cup teilgenommen. 1992 war es mit Chris Dickson ein prominenter Neuseeländer, der das japanische Boot bis ins Halbfinale der Herausfordererrunde steuerte. 1995 unterstützte Kiwi John Cutler den zweiten japanischen Anlauf. Nun ist es Dean Barker, der den Japanern mit viel Katamaran-Expertise und zwei Jahrzehnten Cup-Erfahrung helfen soll.
Laut "The Independent" wollen sowohl der fünfmalige Cup-Sieger Russell Coutts als auch Oracle Team USAs Rennstallbesitzer Larry Ellison persönlich dabei sein, wenn die Herausforderung in den kommenden Tagen eingereicht und die entsprechenden Herausfordererpapiere von Vertretern des verteidigenden Golden Gate Yacht Club gegengezeichnet werden. Die späte japanische Herausforderung soll voraussichtlich von den amerikanischen Verteidigern wie Team France mit einem fertig geschnürten und günstigen Basis-Design-Paket für die neuen 48-Fuß-Katamarane beflügelt werden.
Ob die Japaner schon im Mai bei der Vorregatta in Portsmouth dabei sein werden, war zunächst noch unklar. Die Regatta in britischen Gewässern wird von einer Tochterfirma der britischen Herausforderer-Kampagne Ben Ainslie Racing unter Führung von Sir Ben Ainslie ausgerichtet. Nach dem Rückzug der italienischen Luna Rossa Challenge ist bislang auch unklar, ob die finanziell schwach aufgestellten Franzosen es an die Startlinie der Vorregatta schaffen. Der designierte Cup-Skipper Franck Cammas startet aktuell beim Isaf Sailing World Cup in der neuen Olympia-Disziplin Nacra 17. Der Start des Emirates Team New Zealand ist zwar vorgesehen, aber noch nicht final bestätigt.