America's CupHärtere Gangart

Carsten Kemmling

 · 22.01.2003

Alinghi muss 5000 Euro Strafe zahlen, weil es im Trainingsrevier von Team New Zealand spioniert haben soll

Drei Wochen vor dem Beginn des America's-Cup-Finales am 15. Februar wird die Gangart der beiden Gegner härter. Die neuseeländische Wasserschutzpolizei hat ein Motorboot von Alinghi dabei erwischt, wie es verbotenerweise in die Trainingszone der Kiwis eingedrungen war.

Sie sprach eine Strafe von 5000 Euro aus.

"Das war der letzte Vorfall in einer Serie von Verletzungen der Vereinbarung", sagte ein Sprecher der Polizei in Auckland. "Wir hatten viele Diskussionen mit den beiden Parteien, um dieses Verhalten zu stoppen. Die Strafe ist eine unserer beschlossenen Maßnahmen.

Die Teams haben klare Anweisungen, was sie tun dürfen und was nicht. Heute ist eines von Alinghis Tendern bis zur Mitte des Trainingsreviers vom Team New Zealand vorgestoßen. Es war ein klarer Verstoß gegen die Vereinbarungen. Es war eine eklatante Provokation direkt vor einem unserer Polizeiboote. Das konnten wir nicht ignorieren."

Die Teams haben spezielle Gebiete zugewiesen bekommen, in denen sie ungestört trainieren und testen können, wie es Artikel 13 des America's-Cup-Protokolls vorsieht. Die Polizei hat die Aufgabe übernommen, mit Patrouillenbooten die Einhaltung der Regel zu überwachen, da sich beide Gegner schon mehrfach über vermeintliche Spionage-Attacken beschwert haben.

Team New Zealand äußerte sich nicht zu dem neuerlichen Vorfall. Alinghi entschuldigte sich bei der Polizei und beim Team New Zealand und drückte sein Bedauern aus. Der Tender sei von zwei unerfahrenen Vertragsangestellten ausgeliehen worden, die die Zone unbeabsichtigt durchfahren hätten. Sie seien auf der Suche nach einem anderen Alinghi-Tender gewesen.