America's CupGeheimnisverräter verurteilt

Carsten Kemmling

 · 25.09.2002

Sean Reeves muss seinem ehemaligen Arbeitgeber OneWorld nach dem versuchten Verrat von Design-Details Schadenersatz zahlen

Der US Federal Court Rules hat überraschend noch vor dem Start des America’s Cups den sogenannten „Reevesgate“-Skandal zu einem vorläufigen Ende gebracht. Er verurteilte Sean Reeves, der beim America’s Cup Team OneWorld als Anwalt, Regelberater und in der Syndikatsführung tätig war, zu einer Schadensersatz-Zahlung zwischen 240.000 und 314.000 Dollar.

Dazu kommen Gerichtskosten in Höhe von 500.000 Dollar. Der Neuseeländer wurde für schuldig befunden die Geheimhaltungsvereinbarung gebrochen zu haben, die sein Vertrag mit OneWorld vorsah.

Eigentlich sollte der Fall erst im April 2003 verhandelt werden, aber Richterin Barbara Rothstein hielt angesichts der Beweislage und des fortlaufenden Schadens für OneWorld eine Zeugenvernehmung nicht mehr für nötig.

OneWorld sieht durch die Entscheidung auch seinen Designer Laurie Davidson reingewaschen. Der ehemalige Team NewZealand Konstrukteur war von Reeves beschuldigt worden, die Pläne des 2000er Siegerschiffes mitgenommen zu haben und auf dieser Grundlage das neue OneWorld Boot konstruiert zu haben. Aber die eidesstattliche Aussage eines von Reeves benannten Experten habe ergeben, dass das OneWorld Design Paket, das Reeves nach seinem Rauswurf gestohlen haben soll, keine Ähnlichkeiten mit der Neuseeländischen Siegeryacht von 2000 hat.

Die YACHT geht in ihrer nächsten Ausgabe (21/02) ausführlich auf die Spionage-Geschichten in Auckland ein