America's CupEs geht los: Quantum und der NYYC jagen den Cup

Tatjana Pokorny

 · 05.10.2017

America's Cup: Es geht los: Quantum und der NYYC jagen den CupFoto: Ian Roman/Audi MedCup
Quantum gibt Gas. Nach drei Wettfahrtsiegen liegen die Amerikaner vorne

Klangvolle Namen, versierte Herausforderer: Die 52-Super-Series-Vielsieger von Quantum Racing und der New York Yacht Club sind mit von der Cup-Partie

Wenige Tage nach Veröffentlichung des Protokolls zum 36. America's Cup kommt – der Rückkehr auf Monohulls folgend – die erste prominente Cup-Kampfansage aus Amerika: Das in der 52 Super Series so erfolgreiche US-Team Quantum Racing wird Teil der Bella Mente Quantum Racing Association sein, die dem Emirates Team New Zealand ihre offizielle Cup-Herausforderung unter der Flagge des New York Yacht Club (NYYC) überbringen will. Der NYYC ist Rekordgewinner im Kampf um die wichtigste Trophäe des Segelsports, hatte die Silberkanne bei der Premiere 1851 mit dem Schoner "America" gewonnen und erst 1983 verloren. Die über einen so langen Zeitraum immer wieder gelungenen Verteidigungen gelten bis heute als eine der längsten Siegesserien der Sportgeschichte.

  Top-Player in der 52 Super Series: das amerikanische Team auf „Quantum Racing"Foto: Guido Trombetta_Studio Borlenghi/Audi MedCup
Top-Player in der 52 Super Series: das amerikanische Team auf „Quantum Racing"

Über Jahrzehnte hatte es im traditionsreichen amerikanischen New York Yacht Club ein geflügeltes Wort gegeben: "Sollte der Club den Cup jemals verlieren, soll man ihn durch den Kopf des Mannes ersetzen, der ihn verloren hat." Als dieser New Yorker Alptraum 1983 tatsächlich Realität wurde, blieb der bis dahin dreimalige Sieger und Mr. America’s Cup Dennis Conner dann doch von der Guillotine verschont. Der Oscar der Segelwelt aber ging an den Royal Perth Yacht Club nach Down Under. Seitdem ist der New York Yacht Club seine wertvollste Trophäe los. Der jüngste Versuch, sich den Silber-Stolz zurückzuholen, endete 2003 in Auckland mit dem frühzeitigen Ausscheiden von Cup-Star Dennis Conner bei dessen letztem Angriff.

  Die JV 72 "Bella Mente" von Hap FauthFoto: RORC/Tim Wright/Photoaction.com
Die JV 72 "Bella Mente" von Hap Fauth

Nun soll Schluss sein mit der Zuschauerrolle. Das neue Syndikat wird von zwei der erfolgreichsten amerikanischen Eigner und Segler des vergangenen Jahrzehnts angeführt: John J. "Hap" Fauth aus Naples in Florida und Quantum Racings Eigner und Steuermann Doug DeVos aus Grand Rapids in Michigan. Letzterer gilt mit seinem Team Quantum Racing seit Jahren als das Maß der Dinge im Profi-Circuit der 52 Super Series, deren Gesamtwertung die Amerikaner 2008, 2011, 2013, 2014 und 2016 gewinnen konnten. Im Kampf um die WM-Krone in diesem Jahr allerdings musste sich Quantum Racing seinen Sparringspartnern beugen: Den Titel gewann die "Platoon" des Hamburger Eigners und Steuermanns Harm Müller-Spreer.

  Harm Müller-Spreer am Steuer seiner Weltmeisterin "Platoon"Foto: MartinezStudio
Harm Müller-Spreer am Steuer seiner Weltmeisterin "Platoon"

Quantum-Skipper Terry Hutchinson ist auch der Skipper und CEO der Bella Mente Quantum Racing Association und langjähriges Mitglied im New York Yacht Club. John Fauth hat mit seinen Yachten namens "Bella Mente" neben vielen weiteren Erfolgen dreimal die Weltmeisterschaft in der Maxi-72-Klasse gewonnen. NYYC-Commodore Philip A. Lotz sagte: "Der America's Cup lag dem New York Yacht Club immer am Herzen. Wir vertrauen darauf, dass die Royal New Zealand Yacht Squadron, die vom Emirates Team New Zealand repräsentiert wird, eine Weltklasseregatta ausrichtet, die den Geist, die Tradition und die Würde dieses großartigen Events ehrt." Und der designierte Skipper Terry Hutchinson weiß: "Die frühzeitige Unterstützung von Hap, Doug und dem New York Yacht Club bringt uns in eine starke Position." Das klingt nach einer erfrischenden Kampfansage in Richtung Neuseeland.