America’s CupDoppelter Abschied

Lars Bolle

 · 28.11.2010

America’s Cup: Doppelter AbschiedFoto: Bob Grieser/ousideimages.com/Louis Vuitton Trophy
Die letzten Bilder der alten Cupper: Louis Vuitton Trophy vor Dubai

Alinghi wird bei der kommenden Auflage fehlen, die alten Cup-Boote hatten ihren letzten Auftritt

Der Schweizer Milliardär Ernesto Bertarelli wird seinen Widersacher, den US-Millardär Larry Ellison, nicht zur Revanche fordern. Dessen Team BMW Oracle Racing unterlag derweil im letzten Finale der IACC-Klasse gegen Neuseeland.

Bei der Louis Vuitton Trophy vor Dubai musste sich BMW Oracle Racing 0:2 gegen Team New Zealand geschlagen geben. Zuvor war das deutsch-französische Team All4One im Semifinale gegen die Amerikaner unterlegen. Das Saisonende der Louis Vuitton Trophy war zugleich der Abgesang der IACC-Klasse, die zum Cup 1992 eingeführt wurde. 100 Boote wurden nach der Konstruktionsregel gebaut.

Im Geschäft bleibt jedoch der Sponsor. Das Modelabel Louis Vuitton wird auch bei der 34. Verteidigung die Ausscheidung der Herausforderer ausrichten, den Louis Vuitton Cup.

Dabei wird jedoch das wohl wichtigste Team fehlen — Alinghi. Die Schweizer hatten im Februar dieses Jahres mit ihrem Katamaran "Alinghi V" gegen den amerikanischen Trimaran verloren. „Nach sorgfältiger Analyse des Protokolls und aufgrund von Initiativen, die Cup-Verteidiger BMW Oracle ergriffen hat, ist Alinghi überzeugt, dass die aktuellen Bedingungen eine Teilnahme unmöglich machen“, heißt es in einer Presseerklärung.

Das Schweizer Team, das den America's Cup mit Siegen in den Jahren 2003 und 2007 zu einem neuen Popularitätsschub in Europa verholfen hat, will stattdessen an der internationalen Katamaranserie Extreme 40 teilnehmen und Regatten auf dem Genfer See bestreiten. Gleichzeitig beteuerte Alinghis Sprecher Patric Latorre: „Alinghi ist weiter am America's Cup interessiert und wird die kommenden Entwicklungen sehr genau beobachten.“

Seit Beginn der fünfmonatigen Meldefrist für den 34. America's Cup am 1. November hat neben Titelverteidiger BMW Oracle Racing aus den USA und dem federführenden italienischen Herausforderer Mascalzone Latino nur das schwedische Team Artemis gemeldet.