America's CupDeutschland ist dabei!

Lars Bolle

 · 28.04.2005

America's Cup: Deutschland ist dabei!Foto: F. Ferri/ACM, Montage YACHT
Das Logo der United Internet Marke 1&1 wird das Großsegel des deutschen Bootes dominieren

United Internet Team Germany für 32. America’s Cup gemeldet

Erstmals kämpft eine deutsche Yacht um die Krone des Segelsports. Willy Kuhweide, Kommodore des Deutschen Challenger Yacht Clubs, hat gestern Nacht um 22:30 Uhr in Valencia, nur wenige Stunden vor Meldeschluss, das "United Internet Team Germany" als Herausforderer zum 32. America’s Cup angemeldet.

Das Syndikat trägt den Namen des Hauptsponsors, der United Internet AG aus Montabaur, und wird von der Deutschen Challenge 2007 AG betrieben, die im September 2004 unter dem Arbeitstitel Fresh Seventeen mit den Vorbereitungen einer Cup-Teilnahme an die Öffentlichkeit gegangen war. Das gab die Projektleitung heute Mittag im Verein Seglerhaus am Wannsee in Berlin offiziell bekannt.

Stolz und zufrieden flog Kuhweide am Vormittag aus Spanien in seine Heimatstadt Berlin ein. "Es ist eine historische Herausforderung und Genugtuung zugleich, für den ersten America’s Cup in Europa endlich auch eine aussichtsreiche deutsche Kampagne an den Start zu bringen", so der Olympiasieger von 1964. Erst der Einstieg des Internet-Service-Providers United Internet AG, vor allem bekannt durch seine Marken GMX und 1&1, hatte quasi im letzten Moment den Weg frei gemacht und das Projekt bis 2007 gesichert.

"Segeln als Hightech-Sport und unser Internet-Business passen in idealer Weise zueinander", erklärte Ralph Dommermuth, Vorstand der United Internet AG, das Engagement. Für das Hauptsponsoring belegt die das Unternehmen den Großteil aller Werbeflächen an Bord und im Umfeld des Teams. "Wir sind für einen zweiten Sponsor offen, wenn er zur Kampagne passt, brauchen ihn aber nicht unbedingt", so Uwe Sasse, Managing Director der DC 2007 AG.

Hobbysegler Dommermuth, der zudem 50 Prozent der Anteile an der DC 2007 AG übernommen hat, gab persönlich die Zusage für weiteres Kapital, so es für das Erreichen der sportlichen Ziele notwendig sei.

"Wir wollen nach wie vor ins Halbfinale beim Louis Vuitton Cup der Herausforderer", bekräftigte der dänische Skipper Jesper Bank. Der zweimalige Goldmedaillengewinner bei Olympischen Spielen war 2003 mit dem schwedischen Syndikat "Victory Challenge" überraschend auf Anhieb Fünfter geworden. Bank: "Jetzt wird zwar erst mal gefeiert, aber ab morgen wird zwei Jahre hart gearbeitet."

Bereits jetzt ist das Interesse am 32. America’s Cup, der in 150 Jahren fast ausschließlich in den USA und zuletzt in Neuseeland stattgefunden hatte, enorm. ARD und ZDF haben sich die Fernsehübertragungsrechte für die Regatten vertraglich gesichert. Im Juni dieses Jahres beginnen die ersten Qualifikationsrennen, um den besten Herausforderer zu ermitteln, der im Sommer 2007 gegen den Schweizer Titelverteidiger "Alinghi" vom Verein Société Nautique de Genève antritt.