America’s CupDer Adler fliegt

Andreas Fritsch

 · 12.09.2019

America’s Cup: Der Adler fliegtFoto: Team American magic A. Ross
Erstes Segelbild des US-Bootes

Das US-America’s-Cup-Team American Magic hat die ersten Fotos des foilenden AC 75 veröffentlicht. Der Übergang vom Trainingsboot scheint nahtlos gelungen

Lange mussten Fans auf diesen Moment warten: Nachdem das Team der Kiwis vergangene Woche ihr Boot als Erste offiziell getauft und gekrant hat, sind die US-Amerikaner beim Segeln schneller. So veröffentlichte das Team American Magic von Terry Hutchinson mit Steuermann Dean Barker nun ein erstes Bild des fliegenden Foilers. Etwas einsilbig hieß es, man fliege „stabil und aufrecht“. Doch der erste Blick ins Cockpit zeigt schon Unterschiede zum Boot der Neuseeländer: Deren Heckpartie fällt deutlich steiler und gerundet ab, um Rumpfstruktur zu sparen, das US-Boot sieht dort konventioneller aus, der Rumpf fällt deutlich weniger ab. Außerdem ziehen die Kiwis das Deck in der Mitte bis zum Heck als Fläche durch, die Amerikaner scheinen dies nicht so deutlich zu haben, allerdings erlaubt die Perspektive des Fotos übers Heck darüber keine endgültigen Schlüsse.

  Das neue Boot der KiiwisFoto: Emirates Team New Zealand
Das neue Boot der Kiiwis

Interessant ist auch, dass die Amerikaner offenbar noch mit einem konventionellen Großsegel unterwegs sind, während erste Bilder vom Team New Zealand kursieren, in denen sie bereits das „doppelte Groß“ testhalber setzen, aber noch nicht segeln. Hintergrund ist die Regelung, dass bei diesem Cup keine festen Wings gefahren werden wie zuvor auf den Kats. Dafür werden an einem Mast zwei Großsegel in zwei Mastnuten hochgezogen und am Achterliek verbunden. So entsteht eine Art Softwing. Dieser ist wohl auch der Grund für den Steg in der Mitte des Cockpits des Kiwi-Bootes: Das Großsegel wird wohl als sogenannter Decksweeper gefahren, das Unterliek schließt also mit dem Deck ab, um aerodynamische Vorteile zu generieren. Das US-Team scheint die ersten Tests noch ohne das doppelte Segel zu fahren oder will es schlicht noch nicht zeigen.

In Kürze dürften auch das Team Luna Rossa, das seinen Stapellauf mehrfach verschoben hat, und Ben Ainslies britisches Team ihre Foiler wassern. Der erste Lauf der Boote startet am 23. April vor Sardinien.