America's CupCup-Verteidiger lassen Muskeln spielen

Tatjana Pokorny

 · 04.05.2015

America's Cup: Cup-Verteidiger lassen Muskeln spielenFoto: OTUSA
Das OTUSA trainiert erstmals mit einem AC45S vor Bermuda (Mai 2015)

Endlich wieder Erster: Die Briten hatten zwar als Erste ihr Training vor Bermuda aufgenommen, doch Oracle ließ nun den ersten AC45S fliegen

  Skipper Jimmy Spithill und sein Team trainieren seit Montag mit ihrem AC45S im Cup-Revier vor BermudaFoto: OTUSA
Skipper Jimmy Spithill und sein Team trainieren seit Montag mit ihrem AC45S im Cup-Revier vor Bermuda

Die amerikanischen Cup-Verteidiger lassen im Revier für den 35. America's Cup die Muskeln spielen. Nachdem Sir Ben Ainslies britisches Team BAR zu Jahresbeginn als erste Mannschaft in den Gewässern Bermudas das Training auf kleineren Katamaranen aufgenommen hatte, sind es nun Jimmy Spithills Männer, die als Erste einen Cup-Katamaran vom neuen Typ AC45S im Great Sound vor Bermuda fliegen lassen. Ihr Trainingsboot hatten die Amerikaner am Montag zu Wasser gelassen.

  Schöne Kulisse, schnelles Boot: Die Amerikaner treiben ihren AC45S anFoto: OTUSA
Schöne Kulisse, schnelles Boot: Die Amerikaner treiben ihren AC45S an

"Für uns ist es heute der erste Tag mit unserem AC45 da draußen im Great Sound. Wir haben fast sechs Monate auf diesen Moment hingearbeitet, seit Bermuda als Austragungsrevier bekanntgegeben worden war", sagte Sailing Team Manager und Taktiker Tom Slingsby. Der AC45-Katamaran habe zwar schon im Februar gesegelt, doch nun gelte es, im Einsatz vor Bermuda die Systeme zu überprüfen und sicherzustellen, dass das Boot nach Plan funktioniere. Das tatsächliche Training, so Slingsby, solle zwar erst gegen Ende der Woche beginnen. Doch die Crew hielt sich beim Auftakteinsatz kaum zurück.

  Geballte Ladung Hightech im Einsatz: Das Oracle Team USA beim ersten Trainingseinsatz im Great Sound vor BermudaFoto: OTUSA
Geballte Ladung Hightech im Einsatz: Das Oracle Team USA beim ersten Trainingseinsatz im Great Sound vor Bermuda

Das Team glänzte von Beginn an mit gelungenen Halsen auf den Schwertern, also mit ununterbrochen fliegenden Manövern. "Und wir haben sogar ein paar Versuche mit Wenden auf den Foils gestartet. Es war fantastisch. Ein perfekter Tag in Bermuda mit 15 Knoten Wind", frohlockte Skipper Spithill, der den Katamaran in schnellem Tempo über einen der örtlichen Regattakurse trieb. "Die Internationale One-Design-Flotte hat das draußen Regatta gesegelt. Wir sind nur so an ihnen vorbeigeflogen und haben lautes Johlen und Schreie gehört", sagte Spithill. "Es haut die Leute um, wenn sie sehen, zu was dieses Boot imstande ist."

  Rasantes Vergnügen im Traumrevier vor BermudaFoto: OTUSA
Rasantes Vergnügen im Traumrevier vor Bermuda

Das Oracle Team USA wird sein Training in den kommenden Wochen im Great Sound mit dem AC45S und kleineren Phantom-Katamaranen sowie Motten fortsetzen. Und das mit einigem Stolz. Spithill unterstrich das bis hierhin Erreichte nachhaltig und mit unausgesprochenen Grüßen an die Konkurrenz: "Es sagt viel, dass wir die Ersten sind, die hier draußen mit einem 45-Fußer unterwegs sind und auf einem Boot dieser Größe ein Gefühl für den Regattakurs bekommen. Das kann uns nur zum Vorteil gereichen, wenn die Regattazeiten anbrechen." Spithill und das Oracle Team USA haben ihre nächste Vorbereitungsphase laut und deutlich eingeläutet. Und revanchieren sich damit auch ein wenig dafür, dass die Briten bereits im Januar das neue Cup-Revier in einer mehrwöchigen Trainingsphase mit 20-Fuß-Katamaranen als erstes Cup-Team noch vor den Amerikanern intensiv erkundet und darauf ebenso genüßlich hingewiesen hatten.