Carsten Kemmling
· 17.06.2003
Michel Bonnefous beziffert die Kosten für den ersten America's Cup in Europa auf 100 Millionen Dollar
Alinghi-Geschäftsführer Michel Bonnefous beziffert in einem Interview mit der Washington Post das Budget für die Ausrichtung des America's Cup 2007 auf 100 Millionen Dollar. Das sind 70 Millionen mehr, als sich Auckland das Segelspektakel hat kosten lassen.
Bonnefous macht damit deutlich, dass es Alinghi ernst ist mit der Aussage, den Cup auf eine völlig neue Stufe in der Welt des Sports zu stellen. Er rechtfertigt die Summe durch den Vergleich mit anderen Großveranstaltungen. So kosteten die Ski-Weltmeisterschaft zwischen 60 und 70 Millionen Dollar und die Olympischen Spiele eine Milliarde Dollar.
Durch diese Aussage setzt Bonnefous die fünf verbliebenen Bewerberstädte (Palma, Valencia, Marseille, Lissabon, Neapel) unter Druck. Sie müssen eine perfekte Infrastruktur in Aussicht stellen, um eine Chance zu haben, den America's Cup zugesprochen zu bekommen.
Es gilt, 4000 Menschen der Cup-Gemeinschaft zu beherbergen und zu ernähren. Außerdem seien gute Einblicke für Zuschauer wichtig, die Möglichkeit, ein attraktives Cup Village für die Teams zu errichten sowie die politische Unterstützung durch die Stadt.
"Der Wind ist allerdings am wichtigsten", sagt Bonnefous. Er mache 40 Prozent für die Entscheidung aus.
Der Schweizer Geschäftsführer stellte auch einige Regeländerungen in Aussicht, die die Attraktivität der Regatta verbessern sollen. So werden vermutlich die Schürzen verboten, die seit 20 Jahren die Kiele der Cupper verbergen. Außerdem soll sich die Regatta nicht mehr über fünf Monate erstrecken, sondern nur noch halb so lang dauern.