America's CupCup-Comeback: Rolf Vrolijk berät Sir Ben Ainslies Team

Tatjana Pokorny

 · 01.07.2018

America's Cup: Cup-Comeback: Rolf Vrolijk berät Sir Ben Ainslies TeamFoto: Harry KH/Ineos Team Uk
Ineos Team UK

Mit dem Schweizer Team Alinghi hatte Rolf Vrolijk den America's Cup zweimal gewonnen. Jetzt ist der in Hamburg lebende Niederländer zurück im Cup-Business

  Rolf VrolijkFoto: N. Krauss
Rolf Vrolijk

Elf Jahre nach seinem letzten Triumph im America's Cup engagiert sich Rolf Vrolijk wieder für ein Cup-Team. Der in Hamburg lebende Holländer und Co-Gründer der Design-Schmiede Judel/Vrolijk & Co berät Sir Ben Ainslies Ineos Team UK. "Das ist ein sehr interessantes Projekt. Wir sind als Berater tätig, unterstützen das Team, wo es geht", sagte Rolf Vrolijk gegenüber YACHT online. Seglerisch, so Vrolijk, gäbe es keine bessere Mannschaft, und technisch sei das Team nach der Teilnahme an der letzten Cup-Auflage geübt, starte nicht bei null.

Schöner Clip zur Herausforderung von Sir Ben Ainslies Ineos Team UK mit historischen Sequenzen und einem Ausblick auf die kommenden Ereignisse

Für Sir Ben Ainslie markiert der 36. America's Cup die zweite Jagd auf die begehrte Silberkanne unter britischer Flagge. Sein Ineos Team UK ist an der Seite des Vereins Royal Yacht Squadron Racing von den neuseeländischen Cup-Verteidigern als offizieller Herausforderer akzeptiert worden. Ziel der Briten ist es, die älteste und wichtigste Trophäe des internationalen Segelsports 2021 erstmals für England zu gewinnen und sie in ihr Mutterland zurückzuholen, wo 1851 die Geschichte der bekanntesten Segelregatta der Sportgeschichte begonnen hatte. Bislang aber ist es den Briten trotz 21 Herausforderungen in 167 Jahren Cup-Geschichte nicht gelungen, die "Auld Mug" auch nur einmal zu gewinnen.

  Die Royal Yacht Squadron in England zählt zu den bekanntesten Segel-Clubs der Welt. Die ist entsprechend den Vorschriften der Cup-Stiftungsurkunde ("Deed of Gift") der offizielle Herausforderer im Namen von Sir Ben Ainslie und seinem Ineos Team UKFoto: Harry KH/Ineos Team Uk
Die Royal Yacht Squadron in England zählt zu den bekanntesten Segel-Clubs der Welt. Die ist entsprechend den Vorschriften der Cup-Stiftungsurkunde ("Deed of Gift") der offizielle Herausforderer im Namen von Sir Ben Ainslie und seinem Ineos Team UK
  Der britische Cup-Jäger Sir Ben AinslieFoto: ACEA/Gilles Martin-Raget
Der britische Cup-Jäger Sir Ben Ainslie

Seit vor einigen Monaten mit Ineos ein neuer potenter Hauptsponsor und Namensgeber gefunden werden konnte, hat das Team in aller Stille weitere Branchen-Größen verpflichtet. Dazu zählt als Segler auch der australische Olympiasieger Iain Jensen, der die Anzahl gewonnener Olympiamedaillen im Team neben den Goldmedaillengewinnern Sir Ben Ainslie (4) und Taktiker Giles Scott (1) auf insgesamt sechs Gold- und zwei Silbermedaillen erhöht. Zusammen bringen es die Teammitglieder auf 16 America's-Cup-Siege. CEO und America's-Cup-Legende Grant Simmer hat allein in unterschiedlichen Rollen zehnmal am Cup teilgenommen und ihn viermal gewonnen. Segel-Manager Jono MacBeth gewann die Trophäe dreimal, Neu-Trimmer Joey Newton zweimal. Zwei Siege und extrem viel Erfahrung bringt Rolf Vrolijk als Berater ins britische Spiel. Er war es, der als Chefdesigner für Alinghi 2003 geholfen hatte, die Trophäe mit dem Sieg der Schweizer erstmals nach 152 Jahren wieder nach Europa (Valencia) zu bringen.

  Das Ineos Team UK startet auch bei der GC32 Racing TourFoto: Harry KH/Ineos Team Uk
Das Ineos Team UK startet auch bei der GC32 Racing Tour

Gesegelt wird im 36. America's Cup auf 75 Fuß langen Einrumpfern (AC75) mit Foils. Rolf Vroljk beschreibt sie mehr als "Trimarane", sagt, "da ist ein Rumpf in der Mitte, der Arme hat". Seinem neuen Team attestiert Vrolik "viel Potenzial" und freut sich auf die beratenden Aufgaben.

  AC75: die neuen Einrumpfer für den 36. America's CupFoto: AC
AC75: die neuen Einrumpfer für den 36. America's Cup