Tatjana Pokorny
· 14.05.2015
Cup-Verteidiger Russell Coutts hat Team New Zealands neuen Steuermann Peter Burling als "vermutlich größtes Segeltalent unserer Zeit" gelobt
In einem Exklusiv-Interview mit der neuseeländischen Tageszeitung "New Zealand Herald" hat der erfolgreichste America's-Cup-Segler der Sportgeschichte Team New Zealands neuen Steuermann Peter Burling als "vermutlich größtes Segeltalent unserer Zeit" gelobt. Der 53-jährige Segelsuperstar Coutts, der die begehrteste Trophäe des internationalen Segelsports bislang selbst fünfmal gewinnen konnte, sagte der Zeitung am 20. Jahrestag des historischen 5:0-Sieges von Team New Zealand über Dennis Conners Team Stars & Stripes vor San Diego: "Das Interessante an ihm (Red.: Peter Burling) ist, dass er sich nahezu jedem Bootstyp anpassen und es gut segeln kann. Er hat das Potenzial, mit einer Gruppe junger Leute um sich herum einer lange Karriere entgegenzublicken."
Coutts ist in seiner Heimat als der Mann bekannt, geliebt und auch gehasst, der Neuseeland den Cup 1995 mitbescherte, maßgeblich zur erfolgreichen Verteidigung 2000 beitrug und die Kanne dann 2003 in Diensten des Schweizer Teams Alinghi wieder aus dem Land der langen weißen Wolke entführte. Sein Lob für den erst 24 Jahre alten Überflieger, Motten-Weltmeister und olympischen Silbermedaillengewinner Peter Burling kommt für die Kiwis wie gerufen, denn das Team um seinen Boss Grant Dalton kämpft ums finanzielle Überleben.
Nachdem die Cup-Verteidiger und ihr Dirigent Russell Coutts ursprünglich für Neuseeland vorgesehene Vorregatten in Abstimmung mit den Herausforderern abgesagt und komplett ins Cup-Revier von Bermuda verlegt hatten, fehlt es dem neuseeländischen Cup-Team nun an der sonst so großen und auch finanziellen Rückendeckung in der Heimat. Zuletzt hatte aber mit der Fluglinie Emirates immerhin ein großer Sponsor seine Loyalität gegenüber Team New Zealand bekräftigt. Coutts Verbeugung vor den Talenten Peter Burlings, der auch als Olympiafavorit im 49er für 2016 gilt, kommt für die Kiwis zur rechten Zeit im Kampf um weitere Sponsorengelder.