Carsten Kemmling
· 07.03.2005
Team China hat das französische America's-Cup-Syndikat Le Défi gekauft und seine Meldung abgegeben. Mascalzone steht kurz vor der Verkündung seiner Teilnahme. Fresh Seventeen ist optimistisch
Chaoyong Wang, der Vorsitzende der China Equity Investment Group, einer führenden chinesischen Beteiligungs-Gesellschaft, und Xavier de Lesquen, Mitgründer des französischen America's-Cup-Teams Le Défi, haben ein Joint Venture bekannt gegeben, das China erstmals Teilnahme am America's Cup ermöglicht.
In einer Pressemitteilung des America's Cup Management erklärt Michel Bonnefous: "Wir freuen uns sehr über ein starkes chinesisches Team. Das ist ein sehr großer Schritt auf dem Weg, den Cup weiter global zu entwickeln."
Was genau das Joint Venture beinhaltet, ist noch nicht genau bekannt. Auf jeden Fall haben die Chinesen ein umfangreiches Scouting-Programm angekündigt, das die besten Athleten des Landes suchen soll. Steuermann von Team Le Défi, bei dem Tim Kröger einen Vertrag hatte, war zuletzt Philippe Presti. Der ehemalige Finn-Weltmeister und Fünfte der Star-Weltmeisterschaft liegt in der Match-Race-Weltrangliste auf Platz sechs.
Außerdem wird in der nächsten Woche die Meldung des dritten italienischen Teams erwartet. Der Reeder Vincenzo Onorato will erneut Mascalzone Latino an den Start bringen. Die Internetseite sporteconomy.it hat verkündet, dass Vasco Vascotto als Skipper benannt sei und Flavio Favini als Steuermann. Neben Onoratos eigenem Geld soll eine große Bank für die Finanzierung sorgen. Der Italiener soll bei der Farr-40-WM in Sydney, bei der er Fünfter geworden ist, verkündet haben, im Besitz des wertvollen Stars&Stripes-Pakets mit zwei Schiffen von Dennis Conner zu sein.
Somit wird der Platz im Hafen von Valencia knapp. Es sind Anlagen für zwölf Teams vorgesehen, und die sind jetzt besetzt. Das bringt Probleme für das amerikanische Team Sausalito Challenge, dessen Herausforderung noch erwartet wird. Und für Fresh Seventeen, sofern es noch zu einer Anmeldung kommt.
Der für die Finanzen zuständige Uwe Sasse äußert sich nach wie vor optimistisch, das erforderliche Budget zusammenbringen zu können. Aber die Zeit wird immer knapper. Die Teilnahme an den ersten beiden Acts im Juni in Valencia ist kaum noch möglich, da dort schon mit den nach Version 5 umgebauten Cuppern gesegelt werden muss. Geht ein Team dort nicht an den Start, so behält der Veranstalter die mit der Meldung abgegebene Kaution von einer Millionen Euro. Aber da das America's Cup Management sehr an der Teilnahme eines deutschen Teams interessiert ist, könnte es unter Umständen auch auf diese Regelung verzichten.
Derweil stellt Willi Kuhweide in deutschen Segelvereinen das Fresh-Seventeen-Projekt vor und wirbt für den Fonds, aus dem der Bau des Schiffes finanziert werden soll. Die Resonanz sei sehr viel versprechend, heißt es von den Beteiligten. Allein die Sponsorverhandlungen gestalten sich langwierig.