Die Teams für den America’s Cup 2027 haben sich zu einer bisher einmaligen Allianz zusammengeschlossen. Bisher war es üblich, dass der Verteidiger der “Kanne” und der erste Herausforderer, der so genannte Challenger of Record, die Bedingungen für die kommende Verteidigung aushandelten. Weitere Verteidiger mussten sich den Bedingungen dieser Verhandlung unterwerfen. Die neu gegründete America’s Cup Partnership (ACP) vereint nun Emirates Team New Zealand, Athena Racing, Luna Rossa, Tudor Team Alinghi und K-Challenge in einem gemeinsamen Bündnis.
Über die ACP hatten die YACHT bereits ausführlich berichtet, neu ist, dass jetzt die oben aufgeführten fünf Teams explizit erwähnt werden. Damit ist wohl klar, dass es neben dem Verteidiger wenigstens vier Herausforderer gibt. Ob es noch mehr werden, ist ungewiss. Offizieller Meldeschluss war Ende Oktober 2025, bis zum 31. Januar2026 gilt noch eine Nachmeldefrist mit höheren Kosten.
Ziel der ACP ist es, den 174 Jahre alten America’s Cup langfristig zu stabilisieren und als technologische und sportliche Spitzenplattform zu sichern. Auslöser war das Protokoll zwischen Titelverteidiger Emirates Team New Zealand und Herausforderer Athena Racing für den 38. America’s Cup in Neapel, das den Weg für die neue Struktur freimachte.
Kernstück der ACP ist ein klarer Zweijahres-Zyklus: Künftig soll der America’s Cup alle zwei Jahre ausgetragen werden. Das schafft Planungssicherheit für Teams, Sponsoren und Veranstalter und soll die globale Fanbasis nachhaltig vergrößern. Ein unabhängiges Managementteam soll zudem für durchgängig professionelle Organisation und einheitliche Standards von Event zu Event sorgen.
Gemeinsame Einnahmemodelle und neue Kostenkontrollen sollen die wirtschaftliche Basis verbreitern und gleichzeitig das sportliche Feld enger zusammenrücken lassen. Die Allianz will damit verhindern, dass einzelne Großbudgets das Feld dominieren, ohne den Innovationscharakter des Cups zu opfern. Die Teams sprechen von einer transparenteren Struktur, die den Wettbewerb auf das Niveau anderer großer Sportevents heben soll.
Ein wichtiger Baustein ist der Blick nach vorn: Die Women’s und Youth America’s Cup-Formate bleiben fest verankert und sollen als Einstieg und Durchlaufstation in den Profizirkus dienen. Beim 38. America’s Cup in Neapel wird mindestens eine Frau an Bord jedes AC75 mitsegeln müssen, was ein klares Bekenntnis zu mehr Diversität im Hochleistungssegeln ist. So soll der Cup auch für kommende Generationen von Seglerinnen und Seglern attraktiv und erreichbar bleiben.
Die fünf Gründungsteams wollen am 21. Januar 2026 in Neapel weitere Details zur neuen Struktur und die genauen Match-Termine präsentieren.