Lars Bolle
· 07.08.2013
Das italienische Team Luna Rossa fährt gegen den schwedischen Rennstall Artemis Racing ein ungefährdetes 2:0 ein - mit kleineren Hickups
Vor allem die Startphase des ersten Aufeinandertreffens der Kontrahenten im Semifinale der Herausforderer hatte Hoffnung auf einen spannenden Wettkampf gemacht. Artemis Racing war Luna Rossa zumindest kurzzeitig davongefahren. Doch das zweite Match bestätigt alle Befürchtungen: Artemis Racing ist hoffnungslos unterlegen. Während der gesamten Wettfahrt, auf keinem Teilstück, erreichten die Schweden bei Leichtwindbedingungen um elf Knoten die Topspeeds der Italiener.
Kaum einmal konnte Steuermann Nathan Outteridge dem blauen Boliden auf die Tragflächen helfen, während sich das auf dem italienischen Silberpfeil scheinbar mühelos bewerkstelligen ließ. Zwar gelang es, auf einem Amwindschenkel den Rückstand um 59 Sekunden verkürzen. Dabei profitierte es jedoch vor allem von einer Winddrehung, mit besserer Geschwindigkeit hatte dies nichts zu tun. Prompt segelten die Italiener vor dem Wind wieder 55 Sekunden davon. Nach wie vor schafft es das schwedische Team nicht, die Halsen im Flugmodus auf den Schwertern zu absolvieren. Hier zeigt sich am deutlichsten der enorme Trainingsrückstand und offenbar auch die technische Unterlegenheit von Artemis Racing, dessen Konstrukteur Juan Koujoumdjian zunächst auf ein nicht-fliegendes Boot gesetzt hatte.
Das zweite Aufeinandertreffen von Luna Rossa und Artemis Racing
Im Ziel lag Luna Rossa zwei Minuten und sechs Sekunden vorn – das sind, egal in welcher Segeldisziplin, Welten. Da kann man sich sogar, wie die Italiener, Blackouts leisten. Wie auf dem zweiten Vormwindgang, als in der Halse offenbar die Schot nicht gefiert wurde und der Kat in voller Fahrt auf die Nase des Leerumpfes kippte. Bei mehr Wind wäre solch eine Manövereinleitung eine ideale Voraussetzung zur Kenterung gewesen.
Die Hoffnung auf solche Ausfälle ist nach dem bisher gezeigten das Einzige, was den Schweden bleibt. Die Italiener benötigen noch zwei Siege, um ins Finale der Herausforderer gegen die Neuseeländer einzuziehen. Und es gibt offenbar nichts, was sie daran hindern könnte, außer sie selbst.
Die nächsten beiden Rennen sind für den 9. und 10. August geplant.