America's CupAmerica's-Cup-Rückblick : Das Finale in Zahlen

Martin-Sebastian Kreplin

 · 05.03.2003

Aufgrund des wechselhaften neuseeländischen Wetters wurde das 31. Rennen um die älteste Sporttrophäe der Welt zur zweitlängsten Wettfahrt der Cup-Geschichte

Sechzehn Tage waren nötig, um einen Gewinner zu ermitteln. Nur einmal in der 152-jährigen Geschichte des America's Cup dauerte die Entscheidung länger: 1899 benötigte die amerikanische "Columbia" 18 Tage, um die britische Herausforderin "Shamrock" zu besiegen.

Wenn es auf dem Hauraki-Golf vor Auckland/Neuseeland auch nicht für die längste Regatta reichte, andere Rekorde wurden gebrochen. Von fünf Rennen wurden zwei vorzeitig durch Materialbruch entschieden, das erste Rennen bereits 17 Minuten nach dem Start. Nie zuvor musste ein Verteidiger dem Herausforderer zwei Siege kampflos überlassen. Die verbliebenen drei Matches wurden dann jedoch zum zeitlich engsten Finale seit 1850.

Durchschnittlich 25 Sekunden trennten die Kontrahenten im Ziel. Das packende zweite Match gilt sogar als der viertengste Zieleinlauf aller Zeiten. Auf dem letzten Vorwind-Gang überholte "Alinghi" bei leichten Winden den Verteidiger und überquerte die Ziellinie nur sieben Sekunden vor ihm. Im Vergleich zu dem dritten Rennen zwischen "Shamrock IV" (Eigner Sir Thomas Lipton) und "Resolute" konnte man diesen Zieldurchgang jedoch als eindeutigen Sieg werten. Im März 1920 erreichten die beiden America's-Cup-Veteranen das Ziel zur exakt gleichen Zeit.

Zwei weitere Rekorde schaffte Russell Coutts als Skipper des Schweizer Schiffs "Alinghi". Mit 14 AC-Siegen in Folge entthronte Coutts den bisherigen Rekordhalter, den Amerikaner Dennis Conner, der es in der Vergangenheit auf insgesamt 13 Siege gebracht hatte. Auch Charlie Barr (9 Siege als Skipper in Folge) tritt nun hinter Russell Coutts ins zweite Glied zurück.

Fünf Crew-Mitglieder der "Alinghi" erlebten sogar noch einen Sieg mehr als ihr Skipper Coutts. Brad Butterworth, Murray Jones, Warwick Fleury, Simon Daubney und Dean Phipps, segelten im Jahr 2000 die "Black Magic" zum AC-Triumph. Während des entscheidenden Rennens hatte Russell Coutts zu Gunsten seines Schülers Dean Barker (heute Steuermann bei Team Neuseeland) am Steuer ausgesetzt.