Tatjana Pokorny
· 30.08.2018
Der offizielle Startschuss für den 36. America’s Cup ist im Inselort Cowes gefallen. Die Gastgeber sorgten für eine prächtige Show vor historischem Hintergrund
Große Gesten, schöne Schau: Mit der America’s-Cup-Ouvertüre haben die Cup-Jäger am Freitagnachmittag den 36. Cup-Zyklus in Cowes auf der Isle of Wight offiziell eingeläutet. Das Who’s who des internationalen Segelsports traf sich an dem Ort, an dem 1851 alles mit einer Regatta um die Insel und dem überraschenden Sieg des Schoners „America“ begonnen hatte. 167 Jahre später feierten nun die aktuellen Teams den Neustart in die nächste Auflage.
Teamchef Grant Dalton und sein Skipper und Steuermann Peter Burling hatten die weiteste Anreise. Sie repräsentierten die Verteidiger vom Emirates Team New Zealand. Sir Ben Ainslie und Sir Jim Ratcliffe führten das Ineos Team UK an, mit dem Englands Segelsuperstar bei seiner zweiten Cup-Jagd unter britischer Flagge die Silberkanne im insgesamt 22. Versuch der Briten erstmals gewinnen und in ihr Mutterland zurückholen will. Ein Exklusiv-Interview mit Ainslie lesen Sie in einer der kommenden Ausgaben der YACHT. Terry Hutchinson und eine Abordnung des New York Yacht Clubs berichteten von den amerikanischen Cup-Plänen.
Prada-Patriarch Patrizio Bertelli und sein Team Luna Rossa mit Skipper Max Sirena zeichneten als Challenger of Record und künftige Sponsoren der Herausfordererserie namens Prada Cup und des 36. Duells um den America’s Cup presented by Prada für die schöne Schau in Cowes verantwortlich. Dort gab es neben einer Pressekonferenz eine optisch aufsehenerregende holografische Präsentation der Cup-Geschichte und der jüngsten technologischen Entwicklungen. Dazu wurde das auf persönliche Bitte von Patrizio Bertelli vom australischen Designer Marc Newson entworfene neue America’s-Cup-Logo in verschiedenen Varianten enthüllt.
Außerdem haben die neuseeländischen America’s-Cup-Verteidiger den Zeitplan für das 36. Duell um die wichtigste Trophäe des internationalen Segelsports bekannt gegeben. Im britischen Cowes, wo 1851 die erste Regatta um die „bodenlose Kanne“ stattgefunden hatte, nannte Neuseelands Teamchef Grant Dalton den 6. bis 21. März 2021 als Austragungszeitraum für das Match zwischen den Verteidigern und dem siegreichen Team der vorgeschalteten Herausfordererserie.
Hier wird 2021 vor Auckland um den America's Cup gesegelt
Gesegelt werden soll im Waitemata Harbour und im Hauraki Gold von Auckland. Bislang haben nur drei Syndikate – das italienische Team Luna Rossa von Prada-Patriarch Patrizio Bertelli, das Team American Magic vom New York Yacht Club und Sir Ben Ainslies Ineos Team UK – ihre Herausforderung überbracht. Alle drei gelten als sehr wettbewerbsstark und finanziell potent. Die Briten beispielsweise operieren mit einem 126-Millionen-Euro-Budget. Ein deutsches Team ist nicht in Sicht.