Matthias Beilken
· 08.02.2006
Neben den Ab- und Zugängen bei diversen Teams scheint ein bereits totgesagtes Team – Victory Challenge – erneut zu rüsten
Immerhin kann man schlecht von Frühling sprechen, wenn draußen Schnee fällt und vor kaum zwei Wochen die Deutsche Meisterschaft im Eissegeln stattgefunden hat. Im America’s-Cup-Zirkus gilt jedoch offenbar ein anderer Kalender: Die Teams bauen, trainieren und planen.
Das United Internet Team Germany machte den Anfang. Bereits kurz nach Weihnachten begann das Wassertraining. Während die anderen Teams lediglich an ihren Camps in Valencia – ein aufsehenerregendes ist das des China-Teams – bauten, bekamen die Deutschen von den Italienern vom Team +39 freundliche Konkurrenz auf dem Wasser. Die beiden Teams wollen auch in Zukunft einige Male miteinander trainieren, heißt es in einer Meldung. Die anderen italienischen Teams, Luna Rossa und Mascalzone Latino/Capitalia, sind ebenfalls bereits in Valencia, segeln jedoch nicht.
Der Anfang des Jahres markierte auch die Deadline für den Wechsel von Mitgliedern eines Teams zu einem anderen: Ab dem 1. Januar 2006, so will es das America’s-Cup-Protokoll, greift die so genannte 180-Tage-Regel, die Angehörigen eines Syndikats verbietet, nach 180 Tagen bezahlter Arbeit für ein Team im America’s Cup die Seiten zu wechseln. So haben die sportlichen Leiter John Sweeny und Tina Kleinjan das „Shosholoza“-Team aus Südafrika verlassen, weil sie jeweils Schwierigkeiten mit dem Teamchef Salvatore Sarno hatten.
Jedoch regt sich nicht nur am Mittelmeer viel. Auch an der Ostsee, in Schweden, liegt man nicht auf der faulen Haut. Es wurde bekannt gegeben, dass der in Schweden lebende Ire Killian Bushe als Leiter einer neu zu bauenden ACC-Yacht für Victory Challenge benannt wurde. „Der Designer ist Mani Frers“, sagte Skipper und Steuermann Magnus Holmberg. Die Yachten SWE 63 („Örn“) und SWE 73 („Orm“) seien nach dem Cup in Auckland nicht ausreichend modifiziert worden, heißt es im Team. Der Bootsbauer Bushe, der bereits für eine ganze Reihe berühmter Yachten verantwortlich zeichnete, so für den VO 60 Racer „illbruck“ oder den deutschen America’s-Cupper GER 68 (der durch Michael Illbruck als Trainingsboot an das neuseeländische Team Emirates New Zealand verchartert wurde), freut sich in Göteborg: „Demnächst werden unsere beiden Trainingsyachten der Version 5 der Cupper-Regel entsprechen.“