America's CupAmerica’s Cup in Deutschland?

Carsten Kemmling

 · 06.12.2005

Die Amerikaner befürchten, Larry Ellison könne im Falle eines Sieges den Cup in Deutschland aussegeln lassen.

"Der Autohersteller, der Ellisons Herausforderung co-sponsert, betreibt Lobbyarbeit für eine Verteidigung des Cups in Deutschland", heißt es im Online-Auftritt des "San Diego Union Tribune". Und auch das "Marin Independant Journal" mutmaßt, dass der Cup im Falle eines Sieges nicht unbedingt "nach Hause" kommen könnte.

Beobachter hätten schon beobachtet, dass das BMW-Oracle-Racing-Team nicht mehr die amerikanische Flagge setzt, wenn es sich zur Wettfahrtbahn schleppen lässt. Plant das Team etwa nach dem Vorbild von Alinghi die Auschreibung des Cups? Wer genug zahlt und genug Wind vorweist, bekommt die Ausrichtung zugesprochen?

"Abgesehen davon, dass wir den Zeitpunkt, an dem wir uns Gedanken über die nächste Ausrichtung machen können, noch lange nicht erreicht haben, ist diese Idee abwegig", sagt BMW Oracle-Sprecherin Nicole Stempinski. "Und Larry Ellison hat auf seiner Amerika-Tour kürzlich noch deutlich gemacht, dass die San Francisco Bay perfekt für eine Verteidigung wäre."

Auch für BMW stehe nach wie vor die USA im Focus. "An der Geschichte ist nichts dran. Ich kann mir nicht vorstellen, wo das herkommt", so Stempinski.

Tatsächlich scheint die Angst der Amerikaner unbegründet. Ellison würde wohl seines Lebens nicht mehr froh werden, wenn er seinen Landsleuten den Cup, falls er ihn gewinnt, vorenthalten würde. Aber eine nette Vorstellung ist es schon. Denn bis Jesper Bank und seine Mannen so weit sind, den Cup nach Deutschland zu holen, mag es noch etwas dauern.