America’s Cup14-Jähriger holt Titel und 25.000 Euro nach Neuseeland

Max Gasser

 · 29.09.2024

Die Sieger der ersten America's Cup e-Series feiern sich auf der Bühne im Race Village von Barcelona
Foto: Ivo Rovira/America's Cup
Simulatoren standen beim 37. America’s Cup im Rampenlicht wie nie zuvor. Nicht nur die Teams beim Youth und Women’s America’s Cup bereiteten sich vor den Bildschirmen auf ihren Einsatz vor, auch die großen Teams entwickelten und trainierten in der virtuellen Welt. Mit der America's Cup e-Series gab es gar einen eigenen Wettbewerb für jedermann, dessen erster Champion jetzt gekrönt wurde und schon bald auf einem realen AC40 segeln wird

25.000 Euro Preisgeld durfte der 14-jährigen Liam Dimock gestern Abend mit nach Hause nehmen. Vor einer begeisterten Menge im America's Cup Race Village und Tausenden von Online-Zuschauern segelte er zum Sieg bei der ersten America's Cup e-Series. Jetzt winken ihm und dem Zweitplatzierten Robby Wooldridge sogar die Chance auf den Einstieg in die reale America’s-Cup-Welt.

Gemeinsam werden die beiden Neuseeländer am kommenden Dienstag auf einem echten AC40 gegen die Youth-America’s-Cup-Sieger von Luna Rossa Prada Pirelli antreten. Das Duell mit Marco Gradoni und seiner Crew könnte sogar einen kleinen Vorgeschmack auf ein mögliches America’s-Cup-Match zwischen den Verteidigern vom Emirates Team New Zealand und den Italienern bieten. Dafür müssten sich diese im aktuell laufenden Finale des Louis Vuitton Cups gegen Ineos Britannia durchsetzen.

“Die ganze Erfahrung war verrückt. Das große Finale war aufregend, mit vielen Höhen und Tiefen, und bis zum letzten Rennen konnte jeder gewinnen”, so Dimock, der unter dem alias eSailingCentral an den Start ging. Das Segeln auf einem AC40 könne er kaum erwarten. Vorab werden die beiden e-Segler drei Tage lang ein intensives Simulator- und Wassertraining absolvieren.

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Vom Gamer zum America’s-Cup-Segler?

“Das 'Gamer to Sailor'-Rennen ist der ultimative Beweis für die Mission der e-Series”, sagte Dan Bernasconi, Technischer Direktor von Verteidiger Emirates Team New Zealand. Immerhin basiert das eingesetzte und kostenlos verfügbare Computerspiel “AC Sailing” auf dem hochmodernen Simulator seines Rennstalls. Diesen setzte unter anderem auch das deutsche Youth America’s Cup Team in der Vorbereitung auf die Wettfahrten vor Barcelona ein. Ebenfalls lediglich drei Tage des tatsächlichen Trainings auf dem Boot standen ihnen zur Verfügung, bis es erstmals an den Start ging. Gleiches gilt für das deutsche Frauen-Team, welches gestern ihre ersten Flugversuche auf dem AC40 absolvierte. Die Premiere des Women’s America’s Cup startet am 5. Oktober.

Drei Tage zuvor wird sich gezeigt haben, inwieweit die beiden Gamer Liam Dimock und Robby Wooldridge Supertalenten, wie sie Luna Rossa Prada Pirelli in ihrem Team hat, die Stirn bieten können und ob das Spiel tatsächlich Türen in die Welt des Highspeed-Segelns öffnen kann. Über 240 Stunden soll Dimock bereits virtuell auf dem AC40 verbracht haben. Seine Segelerfahrungen sammelte er allerdings vor allem mit seinen Eltern und beim Ilca-Segeln.

100.000 Spieler segelten virtuell um den America’s Cup

Ähnlich wie in der ursprünglich als Laser bekannten Klasse, musste er sich auch beim America’s-Cup-Spiel gegen große Konkurrenz durchsetzen, um sich überhaupt für das Finalevent in Barcelona zu qualifizieren. In nur wenigen Monaten wurde das Spiel mehr als 100.000 Mal heruntergeladen, jeder konnte an der e-Series teilnehmen. “Der Erfolg dieser ersten Saison ist bemerkenswert. Wir sind unglaublich gespannt darauf, was die Zukunft bereithält”, sagte Grant Dalton, CEO des America's Cup Events.

Das vom Emirates Team New Zealand entwickelte Computerspiel “AC Sailing” kann bei den Anbietern Steam und Epic Games heruntergeladen werden. Das Spiel basiert auf der leistungsstarken 'Gomboc'-Physik-Engin, die von den meisten America’s-Cup-Teams für das Yachtdesign und das Training der Segler verwendet wird. Kernbestandteil des Spiels sind neben den One-Design-AC40s, deren Ruder die Spieler in verschiedenen Spielmodi übernehmen können, auch reale Segel-Schauplätze wie das Cup-Revier vor Barcelona.

Technische Details und Systemanforderungen für “AC Sailing”

Für das Spiel “AC Sailing” benötigen Sie mindestens ein Betriebssystem mit Windows 10 64-bit. In Bezug auf die Prozessorleistung sollte Ihr Computer mindestens über einen Intel Core i5-6600 (3.3Ghz) oder einen AMD Ryzen 5 1400 (3.2Ghz) verfügen. Dabei sind 8-GB-Ram-Arbeitsspeicher erforderlich. Ihre Grafikkarte sollte mindestens so leistungsfähig sein wie eine Nvidia GTX 1060 6GB oder eine AMD RX 570 8GB. Außerdem benötigt das Spiel DirectX in der Version 11 und mindestens 10 GB freien Speicherplatz. Zudem ist für das Spiel ein Epic-ID-Konto erforderlich.

Wollen Sie das Spiel in optimaler Qualität genießen, empfehlen die Entwickler folgende etwas höher angesetzten Systemvoraussetzungen: Hier sollte der Computer über 16-GB-Ram-Arbeitsspeicher verfügen und mit einem Intel Core i7-8700 (3.2Ghz) oder einem AMD Ryzen 5 3600 (3.6 Ghz) ausgestattet sein. Bei der Grafikkarte wird für ein optimales Spielerlebnis eine Nvidia RTX 2070 8GB oder eine AMD RX 5700XT 8GB empfohlen. Die Anforderungen an DirectX und den freien Speicherplatz bleiben gleich.


Video: Die Highlights des Final-Events im America’s-Cup-Race-Village

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