Tatjana Pokorny
· 24.02.2022
Sechs Top-Segler bilden die Kern-Crew der Kiwis für den 37. America's Cup: Wer soll diese Mannschaft mit lauter Supermännern des Segelsports schlagen?
Sie haben eine Weile gebraucht, um ihr Kernteam hinter den Kulissen final zu formieren. Jetzt hat das Emirates Team New Zealand seine wichtigsten Asse für die America's-Cup-Verteidigung 2024 vorgestellt. Das präsentierte Sextett ist nichts weniger als ein Dreamteam mit der Mission, die wichtigste Trophäe des internationalen Segelsports erfolgreich zu verteidigen: Peter Burling, Blair Tuke, Glenn Ashby, Nathan Outteridge, Josh Junior und Andy Maloney sollen und wollen die Kanne für Neuseeland und die Royal Yacht Squadron verteidigen.
Die wichtigste Botschaft für die Fans daheim: Die Überflieger Peter Burling und Blair Tuke, 49er-Olympiasieger von 2016, zweimal Silbermedaillengewinner (2008 und 2021) sowie zweimalige Cup-Sieger, bleiben an Bord. Das schien vielen Beobachtern nach ihrem langen Zögern nicht immer sicher, erfreut nun aber die neuseeländischen Segelfans und auch das Emirates Team New Zealand selbst. Dabei bleibt ebenso der souveräne Australier Glenn Ashby. Neu zum Team ist der 36-jährige Nathan Outteridge gestoßen, der seinen Vertrag bereits im Herbst 2021 unterzeichnet hatte. Nathan Outterridge ist ein Gewinn für die Kiwis, gilt als technisch versierter "Windflüsterer" mit viel Bootsgefühl. Er hatte 2012 noch gemeinsam mit seinem 49er-Vorschoter Peter Burling und Blair Tuke im olympischen Kampf um 49er-Gold geschlagen, bevor die Kiwis den Spieß 2016 umdrehten und das australische Duo auf dem Olympiathron ablösten. Nun bilden die Skiff- und Motten-Artisten aus Down Under und dem Land der langen weißen Wolke im Ringen um den America's Cup ein starkes gemeinsames Team.
Dem Herz-Team der Neuseeländer gehören außerdem Andy Maloney und Josh Junior an – zwei versierte Finn-Segler, die schon im America's Cup im Einsatz waren. Zusammen mit Burling, Tuke, Ashby und Outteridge bilden sie das Zentrum einer Segelmannschaft, die im 37. America's Cup nur schwer zu schlagen sein wird. Neben den reinen Segelaufgaben sollen sich alle auch auf die Bootsentwicklung und weitere strategische Aufgaben des Emirates Team New Zealand im laufenden Cup-Zyklus konzentrieren. Weitere Segler ihres Teams wollen die Kiwis erst vorstellen, wenn die "Powerhouse-Grinder oder Fahrradfahrer" gefunden sind und in Vollzeit zur Mannschaft stoßen, die der dritten Generation von AC75-Booten Flügel verleihen sollen.
COO Kevin Shoebridge, seit 1985 eine Schlüsselfigur bei neuseeländischen America's-Cup-Einsätzen, hat maßgeblich zur Zusammenführung des Dream Teams beigetragen. Die üblicherweise eher nüchternen Neuseeländer bezeichneten ihre Kern-Crew selbst als "eine der stärksten Formationen in der Geschichte des Teams". Shoebridge sagte: "Natürlich sind wir sehr glücklich über das Maß an Segeltalent, das wir aktuell im Team haben. Die Stärken unseres Kernsegelteams sind klar zu erkennen. Da gibt es nicht viel im Segelsport, das diese Truppe nicht zusammen erreicht hat. Wir haben nach dem letzten America's Cup eine sehr intensive und ehrliche Analyse unserer Siegkampagne durchgeführt und überlegt, wie wir stärker werden können. Am Ende müssen alle Aspekte der Organisation verbessert werden, wenn wir im 37. America's Cup erfolgreich sein wollen. Ein wichtiger Aspekt ist es nun, gemeinsam unser Segelteam als Einheit zu stärken." Die Planungen für die ersten Segeleinsätze des Dreamteams laufen bereits. Wenn es allen Cup-Mannschaften im September und Oktober dieses Jahres entsprechend des aktuellen Reglements nach dem Protokoll für den 37. America's Cup gestattet ist zu segeln, dann wollen auch die Kiwis die Zeit optimal nutzen.