Tatjana Pokorny
· 25.03.2018
Lange haben das Emirates Team New Zealand und die neuseeländischen Behörden über den Veranstaltungsort für die 36. Cup-Auflage gestritten – jetzt steht der Plan
Die Freude über das Ende des Tauziehens mit den neuseeländischen Behörden war Teamchef Grant Dalton anzuhören. Nach Monaten des Ringens darüber, wo in Auckland das Veranstaltungszentrum für die Austragung des 36. America's Cup entstehen darf und soll, haben sich die Cup-Verteidiger nun mit den Verantwortlichen prinzipiell darüber geeinigt, wo schon bald neue Basis-Camps für die Herausforderer und eine kleine "America's-Cup-Stadt" für die Fans entstehen werden. Zwar muss der Plan noch vom Ratsgremium Aucklands und von Finanz- und Sportminister Grant Robertson abgesegnet werden, doch das scheint aus Sicht aller Beteiligten nach vielen Streitgesprächen und Lösungs-Vorschlägen nun nur noch eine Formsache zu sein.
"Es ist eine große Erleichterung, dass wir mit der Regierung und der Ratsversammlung eine Einigung über den Austragungsort und eine Veranstaltungs-Vereinbarung erzielt haben. Unsere Entschlossenheit, den Event in Auckland auszutragen, war trotz der vielen Herausforderungen bis kurz vor zwölf nie ins Wanken geraten", sagte Grant Dalton. Dabei lässt er vergessen, dass es im Protokoll, das sein Team mit dem italienischen "Challenger of Record" (Luna Rossa Challenge) unterzeichnet hat, durchaus einen Passus gibt, der im Notfall der Nicht-Einigung mit den neuseeländischen Verantwortlichen auch die Tür zu einer neuseeländischen Cup-Verteidigung in Italien geöffnet hätte.
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Zurecht wies Dalton darauf hin, dass die Verhandlungen in Auckland teilweise sehr schwierig und zäh verlaufen waren. "Das hat uns alle viel Zeit gekostet", so der Boss des bekanntesten Segel-Teams der Welt, "also ist es sehr zufriedenstellend, dass alle involvierten Parteien den kollektiven Vorteil des Gelände-Vorschlags gesehen haben, den das Emirates Team New Zealand in der vergangenen Woche unterbreitet hat."
Der Plan der Kiwis trägt zur Kostenreduzierung bei, indem er einen Ausbau des Halsey Wharfs nicht mehr notwendig macht und die Heim-Mannschaft im Viaduct-Event-Zentrum positioniert. Einer der Herausforderer könnte sein Basiscamp entsprechend der Pläne an der Verlängerung des Hobson Wharfs errichten. Alle anderen werden sich entlang von Whynyard Wharf aufreihen. Die Vereinbarung sieht den schnellen Durchstart in die Umsetzungs- und Bauphase vor.
"Zeit zum Feiern haben wir aber nicht", dämpfte Dalton gleichzeitig die Euphorie, "die Uhr tickt schon seit neun Monaten, und es gibt einen riesigen Organisations- und Baubedarf im Rahmen eines sehr engen Zeitplans." Was den ehemaligen Weltumsegler, Hochsee-Haudegen und kämpferischen Anführer des Emirates Team New Zealand nicht davon abhält, den "besten America's Cup der Geschichte" und den "größten Event, den Neuseeland je für alle Neuseeländer gesehen hat", anzusteuern.