Liebe Leserinnen und Leser,
ich bin neidisch. Am vergangenen Wochenende wurde die neue Sportschule in Warnemünde eröffnet. Warnemünde. Das ist alte Heimat, dort habe ich gelebt, meine Jugend verbracht, meine seglerische Ausbildung bekommen. Im Finn Dinghy, auf Leistungssportniveau. Unsere Basis war die Sportschule auf der Mittelmole. Die Telefonnummer des Büros kann ich heute noch aus dem Kopf eintippen.
Was waren das für Zeiten! Mittags aus der Schule raus, Kinder- und Jugendsportschule, die hat das Segeln unterstützt, in die Bahn von Rostock nach Warnemünde, schnell Mittagessen, umziehen, auftakeln und ab aufs Wasser.
Neidisch bin ich angesichts dessen, was da jetzt auf der Mittelmole entstanden ist. Eine hochmoderne Sportschule, mit Turnhalle, Fitness-Center, Appartments, Tagungsräumen, Bootshalle. Wenn ich die Bilder sehe, kommen mir fast die Tränen. Allein die Appartments! Früher standen bis zu vier Liegen in einem Raum, solche durchgelegenen Dinger, die man hochklappen konnte, um das Bettzeug drin zu verstauen. Zum Waschen und Duschen ging es in große Gemeinschaftsräume.
Oder das Fitnesscenter. Früher war das sowas wie eine Mischung aus Garage und Bootsschuppen, mit nur einem Gerät drin, ich glaube, Tantalus haben wir das genannt. So ein Multifunktionsteil, wo mehrere Leute zugleich ihre Übungen machen konnten. Wenn denn alle Drähte, welche die Gewichte mit den Zugstangen verbanden, intakt waren und der Rost nicht zu sehr an den Umlenkrollen gefressen hatte. Der Raum ungeheizt, aber egal, auch im Winter wurde uns ohnehin warm.
Im ehemaligen, so genannten Regattagang, wo heute ein neues mehrgeschossiges Gebäude steht, saßen wir auf Fahrradergometern, damals schon mit Panoramablick auf die sich an der Mole brechenden Seen. Wir hatten jeden einen See unter uns.
Sporthalle? Gab es nicht. Dazu fuhren wir ein paar Kilometer raus, meist mit dem rad, das war schon eine Einheit für sich, zum Traditionsschiff, das erste Handelsschiff der DDR, das als Museumsschiff eine Sporthalle im Bauch hatte.
Sicher, für DDR-Verhältnisse waren das schon sehr gute Bedingungen, aber nicht vergleichbar mit dem, was da jetzt Seglern und anderen Sportlern zur Verfügung steht.
Rund 37 Millionen Euro soll die neue Sportschule gekostet haben. Das klingt viel. Und drei Jahre hat der Neubau gedauert, lange, länger, als geplant. Egal. Was sind schon 37 Millionen in Anbetracht der Milliardensummen, mit denen die Politik gerade jongliert? Was sind schon drei Jahre? Ich wohne an einem Zubringer der „neuen“ Küstenautobahn A 26, die, irgendwann einmal, von Stade bis zur A 7 nach Hamburg führen soll. Der erste Bauabschnitt wurde 2008 freigegeben, momentan endet die Strecke irgendwo im Moor hinter Buxtehude. Ob ich den Anschluss nach Hamburg noch vor meiner Rente erlebe? Was sind da drei Jahre für eine Sportschule?
Ich bin stolz auf das Land Mecklenburg-Vorpommern, dass es am Standort Warnemünde festgehalten und mit Landes- und Bundesmitteln dieses Schmuckstück gebaut hat. Das verstehe ich unter richtiger, und wie man jetzt ja immer dazusagt wichtiger, Sportförderung. Zumal damit Olympiachancen steigen könnten. Das Revier jedenfalls, mit der freien Ostsee direkt vor dem Hafen, ist eines der besten für Leistungssport in Europa und für Olympische Spiele bestens geeignet. Erst recht mit der jetzt modernen Infrastruktur.
Chefredakteur Wassersport digital
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