Tatjana Pokorny
· 21.06.2018
Für die Olympioniken war es ein historisch langer Tag – passend zur Mittsommernacht. Die Lasersegler waren sogar bis nach 21 Uhr im Einsatz
Die Olympiasegler erlebten am Donnerstag einen neuen Kieler-Woche-Spätstart-Rekord: Genau am längsten Tag des Jahres wurden als Letzte die Lasersegler in der Strander Bucht noch um 20.47 Uhr in ihre insgesamt vierte Wettfahrt geschickt. Das Abendrennen passte gut zur Mittsommernacht und war Tief "Cathy" geschuldet, was am zweiten Tag der olympischen Hälfte der Kieler Woche das Programm mächtig durcheinanderwirbelte und die Organisatoren stark forderte.
Von den Aktiven gab es ein Dankeschön für diese Mühe. Philipp Buhl, der mit den Rängen 2 und 4 auf Platz fünf vorrückte, sagte: "Dem Principal Race Officer und auch unserem Wettfahrtleiter gebührt Lob. Das war eine mutige Aktion, am Ende zu sagen 'Okay, die Laserklasse braucht auch noch zwei Rennen, damit wir morgen die Gold- und Silber-Fleet segeln können. Dann segeln wir mal ein bisschen länger. Es ist ja lange hell.' Das fand ich eine gute Aktion, so etwas einfach einmal durchzuziehen."
Neben Buhl waren es vor allem die Seglerinnen des German Sailing Teams, die am Donnerstag mit herausragenden Ergebnissen in ihren Klassements vorrückten. Bei den 470er-Frauen haben Frederike Loewe und Anna Markfort aus Berlin mit einem weiteren Tagessieg und einem vierten Rang die Führung vor ihren Trainings-Partnerinnen Nadine Boehm und Ann-Christin Goliaß aus Bayern übernommen.
Auch die Erfolgsgarantinnen im 49erFX agierten an diesem seglerisch sehr anspruchsvollen Tag souverän. Die Europameisterinnen Tina Lutz (Holzhausen) und Susann Beucke (Strande) segelten am Donnerstag mit einem Tagessieg und einem achten Rang auf Platz zwei vor. Die Olympia-Neunten Victoria Jurczok und Annika Lorenz aus Berlin rehabilitierten sich nach dem verpatztem Auftakt am Vortag mit einem Rennsieg und Rang zwei. Damit verbesserten sich die Weltranglisten-Vierten auf Platz sieben.
Die beiden deutschen 49erFX-Damen-Crews bilden eine international führende Trainingsgemeinschaft und wollen bereits bei der WM aller olympischen Segelklassen in Aarhus im August den deutschen Nationenstartplatz für die Olympischen Spiele sichern. "Das sollten wir schaffen", sagte Vicky Jurczok vom Verein Seglerhaus am Wannsee. 2017 hatten Jurczok/Lorenz Platz sechs bei der WM ersegelt. "Es wird schwer, aber wir wollen uns verbessern", kündigte die 28 Jahre alte Steuerfrau an.