Tatjana Pokorny
· 12.05.2015
Die Kieler-Woche-Organisatoren demonstrieren Weltcup-Niveau: olympische und paralympische Teams segeln um bis zu 60.000 Euro Preisgeld
Was die beiden anderen europäischen Weltcup-Regatten können, leistet Kiel nun demonstrativ auch ohne Weltcup-Status. Schon in diesem Jahr sind in den olympischen und paralympischen Disziplinen bis zu 60.000 Euro Preisgeld ausgelobt.
Mit Unterstützung der Landesregierung wurde das "Preisgeld des Landes Schleswig-Holstein" in gleicher Höhe wie bei den europäischen Weltcups vor Hyères und Weymouth ausgesetzt. Die Sieger erhalten 3000 Euro, die Zweitplatzierten 2000 Euro und die Drittplatzierten 1000 Euro. "Wir freuen uns sehr, dass wir mit der Auslobung des 'Preisgeldes des Landes Schleswig-Holstein' schon für die Kieler Woche 2015 ein Ausrufezeichen in der Segelwelt setzen können", sagte Ministerpräsident Torsten Albig.
Die Aktion soll keine "Eintagsfliege" bleiben, sondern ist für die Dauer der Bewerbungsphase von Hamburg mit Kiel als Segelpartner um die Austragung der Olympischen Spiele 2024 vorgesehen. Darüber hinaus sollen zahlreiche weitere Maßnahmen folgen, mit der die weltweite Segelgemeinschaft auf Kiel als leistungsstarken Austragungsort hochkarätiger Regatten aufmerksam gemacht werden soll.
Philipp Buhl begrüßte die Auslobung von Preisgeld ausdrücklich: "Das ist ein sehr guter Schritt und wird den Reiz der Kieler Woche auf jeden Fall erhöhen." Er selbst, der die Kieler Woche in den letzten drei Jahren im Laser ununterbrochen gewinnen konnte, wird aber in diesem Jahr zu seinem Bedauern nicht dabei sein können. "Unsere Weltmeisterschaft findet kurz nach der Kieler Woche im kanadischen Kingston statt, und wir werden dort vorab trainieren, deswegen klappt es für mich leider nicht", so der größte olympische Hoffnungsträger der deutschen Segelnationalmannschaft.
Deutschlands führende 49er-Segler aber – die Europameister Erik Heil und Thomas Plößel sowie die zuletzt stark aufgekommenen Justus Schmidt und Max Böhme aus Kiel – werden bei der Kieler Woche starten. Max Böhme sagte: "Wird Preisgeld ausgesetzt, dann ist das gleich eine ganz andere Kategorie. In anderen Sportarten gibt es das längst, aber im olympischen Sport hat das bislang gefehlt. Den Antrieb zum Siegen hat man natürlich auch ohne Preisgeld, aber so werden gute Leistungen noch einmal aufgewertet."