Tatjana Pokorny
· 24.06.2013
Paralympics-Gewinner Kröger hat die Kieler Woche als Erster vorzeitig gewonnen. Morgen geht es für die anderen in stürmische Medaillenrennen
Heiko Kröger hat sich seinen sechsten Kieler-Woche-Titel schon einen Tag vor dem Finale verdient. Dem 47-jährige Paralympics-Sieger von 2000 reichten in bislang zwölf Wettfahrten der 2.4mR-Klasse zehn Rennsiege zum Triumph. Das Feld kann den Jersbeker, der im vergangenen Jahr bei der olympischen Segelregatta vor Weymouth so gelöst über Silber jubelte, in den verbleibenden zwei Wettfahrten am Finaltag nicht mehr einholen. Er könnte an Land bleiben, tut es aber nicht: "Ich will morgen in den angesagten Starkwinden noch einmal toben gehen und auch um den Roosevelt-Pokal für die beste olympische Mannschaft der Kieler Woche kämpfen."
Die deutschen Olympiasegler ziehen mit fünf Podiumspositionen und insgesamt acht Mannschaften in die acht Medaillenfinals der Kieler Woche am Mittwoch ein. Hoffnungsvollste deutsche Starter sind zum Abschluss der olympischen Hälfte der 119. Kieler Woche die Gleitjollensegler in den Klassen 49er FX und 49er sowie Laser-Europameister Philipp Buhl und Olympia-Teilnehmerin Franziska Goltz, die nach der Hauptrunde alle in den Top drei platziert sind.
Die Finalläufe werden nach der Prognose von Kieler-Woche-Wetterexperte Meeno Schrader am Mittwoch von stürmischen Winden bis 30 Knoten begleitet. "Da werden wir wohl alle fliegen gehen", prophezeite 49er-FX-Vorschoterin Susann Beucke aus Strande, die mit ihrer Steuerfrau Tina Lutz punktgleich hinter den Berliner Konkurrentinnen Victoria Jurczok und Anika Lorenz und genau wie ihre männlichen 49er-Teamkameraden Erik Heil und Thomas Plößel als Zweite ins Finale starten. Laser-Europameister und Titelverteidiger Philipp Buhl greift als Dritter nach seinem möglichen zweiten Kieler-Woche-Sieg.
Das olympische Abschlussprogramm für Mittwoch: Auf der TV-Bahn starten zunächst die 49er-FX-Seglerinnen um 11 Uhr in ihre drei sehr kurzen sogenannten "Theatre Races", deren Kurs von einer rund 500 Meter langen Schwimmleine künstlich begrenzt werden, um auf engstem Raum noch mehr Spannung und Action zu erzeugen. Es folgen im selben Modus die 49er-Segler. Anschließend starten nacheinander die 470er-Frauen und die Lasersegler in ihr jeweils einziges Medaillenrennen auf der TV-Bahn.
Auf Bahn 2 eröffnen die Finn-Segler schon um 10 Uhr das Finalspektakel, gefolgt von den 470er-Männern, den Laser-Radial-Steuerfrauen und den Nacra-17-Artisten. Ob Letztere noch vorgezogen werden, weil die Winde im Verlauf des Tages immer weiter zunehmen sollen, war am Abend noch Thema bei einer Besprechung der Regattaleitung.
Keine Abschlussergebnisse vom zweiten Regattatag im Kiel Cup gab es am Abend zunächst von der Seebahn. Die Wettfahrtleitung hatte die Big Boats zu vier anspruchsvollen Wettfahrten gebeten, die gegen 18 Uhr noch andauerten.