Tatjana Pokorny
· 27.06.2015
Deutschlands beste 505er-Steuerfrau Meike Schomäker hat sich den ersten Kieler-Woche-Sieg geholt und Rekordsieger Hunger die Schau gestohlen
Meike Schomäker und Holger Jess haben erstmals die Kieler Woche gewonnen. Und mit Schomäker hat auch erstmals eine Steuerfrau den Titel in den anspruchsvollen Gleitjollen bei der weltgrößten Regatta geholt. Damit haben die Europameister gleichzeitig Rekordsieger Wolfgang Hunger und seinem Vorschoter Julien Kleiner die Schau gestohlen, die auf der Förde den 22. Hunger-Sieg einfahren wollten, am Ende aber mit zwei Punkten Rückstand mit Platz zwei zufrieden sein mussten.
"Die leichten bis mittleren Winde haben uns in die Karten gespielt", sagte Schomäker, "nach zweiten und dritten Plätzen in den vergangenen Jahren waren wir aber vielleicht auch einfach einmal dran. Es ist ein unglaublich gutes Gefühl." Das Duell zwischen Schomäker/Jess und Hunger/Kleiner blieb bis zum Schluss spannend. Zunächst hatten sich Hunger und Kleiner nach den insgesamt zehn Wettfahrten als Sieger gewähnt. Doch nach Einrechnung der am schwarzen Brett angekündigten zwei statt nur eines Streichers hatten Schomäker/Jess die Bugspitze vorn. Hunger/Kleiner reichten noch einen Protest ein, in dem sie Schomäker/Jess ein zu enges Wendemanöver bei einem Start vorwarfen. Er wurde jedoch nach der Verhandlung abgewiesen, und so konnten Meike Schomäker und Holger Jess schließlich feiern.
Das taten mit ihnen sieben weitere deutsche Crews, die in den 16 internationalen Klassen im zweiten Teil der Kieler Woche in insgesamt 250 Wettfahrten auf den obersten Podestplatz segelten. Der achtmalige Kieler-Woche-Sieger Frank Schönfeldt aber verpasste den Titel mit einem verpatzten vorletzten Wettfahrttag. Die verlorenen Punkte konnte der Hamburger Segel- und Liedermacher mit seinem J24-Team am Finaltag nicht mehr ganz aufholen. Die "Clowns" mussten sich mit zwei Zählern Rückstand dem britischen Team um Ian Southworth geschlagen geben.
Im Formula-18-Katamaran waren die favorisierten Brüder Helge und Christian Sach nicht zu schlagen. Der Herforder Fabian Kirchhoff gewann die Europe-Serie. Shmuel Markhoff und Michael Happich siegten im FD. Ulf Kipcke, Dieter Kipcke und Gero Martens setzten sich mit einem Punkt Vorsprung vor dem Team um Siegfried Busse im Folkeboot durch. Dem Münchner Peter Zauner und seiner H-Boot-Crew reichte ebenfalls ein Punkt zum Klassensieg. Detlef Mohr und Karen Wichardt aus Reinfeld waren im Hobie 16 nicht zu schlagen. Die Berlinerin Julia Büsselberg war die Schnellste im Laser 4.7. Die 15-Jährige war erst zu dieser Saison in den Laser 4.7 umgestiegen. Weitere Siege sicherten sich Mannschaften aus den USA, Großbritannien, Slowenien und Dänemark. In der zweiten Hälfte der Kieler Woche waren Seglerinnen und Segler aus 41 Nationen am Start.
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