Helgoland–Edinburgh"Shakti" holt Line honors

Pascal Schürmann

 · 27.05.2015

Helgoland–Edinburgh: "Shakti" holt Line honorsFoto: Nordseewoche/H. Genthe
Die "Shakti" am vergangenen Freitag

Die Ker 46 setzt sich vor dem entscheidenden Winddreher vom restlichen Feld ab und erreicht am heutigen Morgen als erste Yacht das Ziel

"Shakti" hat heute morgen als erste Yacht Edinburgh erreicht. Wenig später beendete auch die "Bank von Bremen" das Rennen, gefolgt von der "Haspa Hamburg".

Mittlerweile müssen die Teilnehmercrews nach einem Winddreher gegen 6 bis 7 Beaufort aus West aufkreuzen. Das zwar immerhin bei strahlendem Sonnenschein, aber bei nur 10 Grad Celsius Lufttemperatur. Die "Shakti" hat von dem Dreher am meisten profitiert, da sie lange den westlichsten Kurs gesegelt und zum Schluss am längsten das Ziel Edinburgh hatte anliegen können.

"Das war eine nasse Reise. So richtig wasserdicht ist das Boot innen nicht. Und dann schwappt das ganz schön hin und her. Aber alle haben das Rennen gut überstanden, für einige war es das erste Mal", berichtet Hagen Ross von der Shakti. Und weiter: "Wir haben mehrere Routen gerechnet und uns entschieden, nach Westen zu segeln. Zwischendurch machte die Elektronik Probleme. Da haben wir einfach an unserem Plan festgehalten. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch lagen wir eine Stunde in der Flaute, zwei Stunden war ganz leichter Wind. Dann hatten wir drei bis vier Stunden den Gennaker oben. In der Warmfront waren 23 Knoten Wind, da haben wir den dann leider in Stücke gesegelt. Ab 18 Uhr war es eine Kreuz."

  Die "Shakti"-Crew nach der ZielankunftFoto: Shakti
Die "Shakti"-Crew nach der Zielankunft

Die leichte KER 46, von McConaghy Boats 2012 aus Carbon und Kevlar gebaut, ist eigentlich für Inshore Regatten konstruiert. Der Racer ist sehr flach und und hat ein asymmetrisches Deckslayout. Auch bei den Manövern weist das Boot einige Besonderheiten auf, so wird zum Beispiel der Gennaker mit dem Grinder gesetzt.

Ob es für einen Gesamtsieg reicht, steht noch aus. "Auf Offshore-Regatten geht unser hohes Raumschotspotenzial stark ins Rating ein", erklärt Eigner Gorm Gondesen. Er freut sich trotzdem sehr über das neue Boot. "Gegenüber unserer Rogers 46 ist die Ker deutlich zickiger und steckt gerne mal die Nase in die Welle, obwohl der Bug so voll ist."

Hinter den verbliebenen Crews liegt eine kalte Nacht mit Böen bis 8 Beaufort. Kurz nach Sonnenaufgang ist dann die Tide gekippt, sodass nun Wind gegen Strom herrscht und sich eine unangenehm kurze Welle aufgebaut hat.

  Der Race-Tracker mit den Positionen von heute morgenFoto: Nordseewoche
Der Race-Tracker mit den Positionen von heute morgen

Auf der "Wappen von Bremen" hat sich in der Nacht die Genua verabschiedet. Da sie nicht mit Bordmitteln repariert werden konnte, hat die Crew das Rennen aufgegeben, ist umgedreht und befindet sich nun auf dem Rückweg. Auch die "Dessert d´ Alcyone" musste wegen eines gebrochenen Mittelwants aufgeben.

Auf der Seite der Nordseewoche kann das Helgoland–Edinburgh-Rennen via Race-Tracker verfolgt werden.