DIY-ReparaturKleine und tiefe Kratzer im Gelcoat entfernen

Hauke Schmidt

 · 10.01.2024

DIY-Reparatur: Kleine und tiefe Kratzer im Gelcoat entfernenFoto: YACHT/Archiv
Gelcoat schützt das Laminat und sorgt für eine schöne Optik. Es ist robust, aber Beschädigungen bleiben nicht aus. Wie man kleinere Macken selbst einfach beseitigen kann

Die metallbewehrte Scheuerleiste des Stegnachbarn, eine aus dem Heckpfahl ragende Schraube oder schlicht die aus der Hand rutschende Winschkurbel – es gibt unzählige Möglichkeiten, das laminatschützende Gelcoat in Sekundenschnelle zu beschädigen. Kleinere Schrammen sind in der Regel nur ein optisches Problem, doch mit den Jahren sammelt die Yacht mehr und mehr dieser Narben. Hinzu kommen nicht mehr genutzte Befestigungslöcher und Ausschnitte alter Instrumente.

Das Gute daran: Die Polyester-Feinschicht kann relativ leicht ausgebessert werden. Das ist zwar mit Schleif- und Polierarbeit verbunden, mit etwas Geschick und Glück bei der Farbwahl ist am Ende aber nichts mehr zu sehen.

Arbeiten mit Reparatur-Gelcoat

Lange war sogenanntes Reparatur-Gelcoat das Mittel der Wahl. Es gleicht dem Material, aus dem die Feinschicht beim Bauen des Bootes erstellt wurde. Das Problem dabei: Die Werft spritzt das Gelcoat in die Negativform, wo es unter Luftabschluss aushärtet. Damit die Oberfläche beim Reparieren klebefrei ausreagiert, muss sie mit einer speziellen Hostaphanfolie faltenfrei abgedeckt werden. Für ein paar Zentimeter lange Kratzer ist das okay, an sphärischen Rundungen stößt die Folie aber schnell an ihre Grenzen, und größere Flächen lassen sich so ebenfalls kaum instandsetzen.

Das Material, das es auch als Repair-Kit gibt, kann aber ohne Zwischenschliff überarbeitet werden. Damit lassen sich problemlos weitere Schichten aufbringen, wenn die Reparatur beim Aushärten eingefallen ist.

Die Arbeiten mit Reparatur-Gelcoat Schritt für Schritt

Tiefe Schrammen benötigen viel Gelcoat. Da es beim Aushärten schrumpft, reicht ein  Arbeitsgang oft nicht aus
Foto: YACHT/H. Schmidt
Tiefer Kratzer mit Reparatur-Gelcoat verschwinden lassen

Arbeiten mit Gelcoat-Filler

Der Name Gelcoat-Filler ist etwas irreführend, streng genommen handelt es sich um ein Topcoat. Das besteht wie ein Gelcoat aus Polyesterharz. Damit die Oberfläche auch an der Luft klebefrei aushärtet, ist ein spezielles Paraffin beigemischt. Dieses legt sich beim Aushärten über die Oberfläche und sorgt für den nötigen Luftabschluss. In der Praxis bedeutet das: Es muss nicht mit Hostaphanfolie hantiert werden. Dafür muss der Filler bei Nacharbeiten aber auch zwingend angeschliffen werden, sonst wirken die Paraffine als Trennmittel.

Die Arbeiten mit Gelcoat-Filler Schritt für Schritt

Die Kanten der Schramme mit 120er-Papier schräg schleifen. Das Klebeband schützt die Umgebung vor Kratzern
Foto: YACHT/H. Schmidt
Kleine Kratzer mit Gelcoat-Filler ausbessern

Die Video-Anleitung

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