Dazu, wie ein Boot exakt auf dem Trailer gesichert werden muss, gibt es keine Vorschrift. Der Gesetzgeber verlangt aber, dass es bei allen denkbaren Fahrmanövern fixiert bleibt. Dies schließt Vollbremsungen oder plötzliche Ausweichmanöver ein. Zum Verzurren sollten Spanngurte mit Ratschen verwendet werden. Hanf- oder Textilseile sind nicht zulässig, ebenso keine geknoteten Befestigungsmittel, da sich ihre Haltekraft nicht berechnen lässt. Die Haltekraft jedes einzelnen verwendeten Gurtes sollte mindestens der Hälfte des Bootsgewichts entsprechen.
Bewährt hat sich eine Kombination aus senkrechter und diagonaler Verzurrung: Die senkrechten Gurte an Bug und Heck pressen das Boot in die Auflagen und erhöhen die Reibung an diesen, womit Bewegungen des Bootes auf dem Trailer vermindert werden. Dies ist besonders wichtig beim Einsatz von Rollen als Auflagen. Zusätzlich sichern die senkrechten Gurte bei seitlichen Bewegungen.
Die Diagonalgurte sollten etwa im Winkel von 45 Grad angebracht werden. Sie nehmen vor allem die Kräfte beim Bremsen oder Beschleunigen auf. Je mehr einzelne Gurte verwendet werden, desto besser, sie teilen sich so die Kräfte. Die Befestigungspunkte am Hänger sollten aus demselben Grund versetzt gewählt werden. Die Etiketten an Gurten und Ratschen nicht abschneiden – sie dienen bei Kontrollen als Nachweis ausreichender Haltekraft.
Werden die Gurte durchgängig über das Boot geführt, ist deren Spannung auf der Seite mit der Ratsche höher als auf der gegenüberliegenden. Das gleicht sich normalerweise während der Fahrt aus. Daher nach einigen Kilometern die Gurte prüfen und bei Bedarf nachspannen. Deshalb die Ratschen immer auf der rechten Seite anbringen. So kann man einfach rechts ranfahren und bei Bedarf nachspannen und steht nicht auf der durch Gegenverkehr gefährlichen linken Fahrzeugseite.
Gerade nach unten verspannte Gurte können sich im Fahrtwind aufschwingen und zu singen anfangen. Das sind nicht nur lästige Geräusche, sondern kann auch zu Scheuerstellen am Rumpf führen, wenn der vibrierende Gurt diesen berührt. Um das zu vermeiden, kann der Gurt eine halbe oder ganze Umdrehung eingedreht werden.
Vor dem Verzurren sollte jedoch das Boot richtig auf dem Trailer liegen. Das heißt gerade und mit seinem Schwerpunkt möglichst genau auf der Achse. Anschließend die Stützlast kontrollieren. Diese ist dem Fahrzeugschein zu entnehmen; sie sollte für ein besseres Fahrverhalten möglichst voll ausgenutzt, allerdings keinesfalls überschritten werden.
Boote mit Kiel sollten auf dem Kiel stehen; die Stützen dienen nur zum Abfangen seitlicher Kräfte. Ihre Auflagen sollten großflächig ausgeführt sein, um Punktbelastungen am Rumpf zu vermeiden. Bewährt haben sich auch großflächige Halbschalen als Auflagen. Wegen des Formschlusses werden Bewegungen minimiert. Allerdings rüsten Eigner diese gern mit gut rutschenden Belägen für einfacheres Slippen aus. Das ist beim Transport kontraproduktiv, wenn nicht Antirutschmatten zwischengelegt werden.
Auf die Bugstütze und Winde sollte man sich zur Bootssicherung nur verlassen, wenn sie laut Herstellerangaben dafür ausgelegt ist. Manchmal dient sie nur als Slip-Hilfe. So wichtig, wie es ist, das Boot selbst zu sichern, ist auch die Sicherung der Ladung. Dabei nicht nur den Mast festlaschen, sondern auch Gegenstände im Boot! Kraftstofftanks dürfen voll befüllt sein, wenn sie fest verbaut sind; lose Tanks bis maximal fünf Liter. Grundsätzlich gilt: besser alle Tanks entleeren, da damit das Gespanngewicht verringert und die Fahreigenschaften verbessert werden.
Sind Sie sich über die Anhängelast im Unklaren, kontrollieren Sie sie per Waage. Die dabei ausgestellten Wiegekarten können auch bei einer Polizeikontrolle hilfreich sein. Nach hinten darf die Ladung, meist der Mast, bis zu 1,50 Meter über die Lichtleiste hinausragen. Ragt das äußerste Ende der Ladung mehr als einen Meter über die Rückstrahler des Fahrzeugs nach hinten, so ist es kenntlich zu machen.