EnergieversorgungUmrüsten auf Lithium-Akkus: so geht's

Hauke Schmidt

 · 31.03.2019

Energieversorgung: Umrüsten auf Lithium-Akkus: so geht'sFoto: YACHT/O. Schmidt
Umrüsten auf Lithium-Akkus: so geht's

Wir haben ein Schiff auf die neue Technik umgebaut und das System eine Saison getestet. In der Praxis waren die kurzen Ladezeiten ein unerwartet großer Vorteil

Umrüstung auf Lithium ist das The­ma zahlreicher Leseranfragen. Im Kern geht es dabei immer um das Zusammenspiel mit vorhandener Technik und mögliche Vorbehalte. Um Antworten aus erster Hand präsentieren zu können, beschäftigen wir uns schon länger in der Praxis mit Stromversorgung auf der Basis von Lithiumakkus. Nach den positiven Erfahrungen mit dem Einsatz des LPS-Systems von Leab/Clayton (YACHT 6/2018) war nun ein System aus Einzelkomponenten an der Reihe, und zwar eines, das wirklich sicher nachbaubar ist.

Die Sicherheit bei Lithium ist ein wichtiger Aspekt. Nicht etwa, weil die Akkus an sich gefährlich wären: Wir haben uns für eine eigensichere Technologie entschieden, die mit den Problemen bei Handys und Notebooks nichts zu tun hat. Der Knackpunkt ist vielmehr die vorhandene Bord­elektrik. Lithiumakkus können sehr viel mehr Strom liefern als Bleiakkus. Kabelquerschnitte und elektrische Absicherung müssen dafür ausgelegt sein, sonst droht im Fehlerfall ein Kabelbrand.

  Die Abmessungen der Lithium-Eisen-Phosphat-Akkus entsprechen klassischen Blei-Akkus. Die Kapazität ist doppelt so hochFoto: YACHT/O. Schmidt
Die Abmessungen der Lithium-Eisen-Phosphat-Akkus entsprechen klassischen Blei-Akkus. Die Kapazität ist doppelt so hoch

Die Frage, welche Lithiumtechnik für das Bordnetz einer Yacht zum Einsatz kommt, beantwortet sich nahezu von selbst: Bei Li­thium-Eisenphosphat-Akkus (LiFePo, kurz LiFe) beträgt die Zellenspannung 3,2 Volt, vier Zellen bilden also eine Batterie mit 12,8 Volt Nennspannung. Das ist perfekt zum Betrieb eines konventionellen 12-Volt-Bordnetzes, alle Verbraucher können unverändert weiter benutzt werden – für kleine und mittlere Yachten ein enormer Vorteil.

Somit ist die Versorgung der Verbraucher schnell geklärt, nicht jedoch das Laden der Akkus: Hier ist für Lithium auf jeden Fall Nachdenken notwendig. Die Technik aus der Blei-Installation passt nicht ohne Weiteres.

Wie man die Akkus aus dem Landnetz und per Maschine lädt, welche Voraussetzungen das Bordnetz erfüllen muss und welche positiven Nebeneffekte sich aus den Eigenschaften der leichten Energiespeicher ergeben, lesen Sie in YACHT 8/2019. Das Heft ist ab sofort im Zeitschriftenhandel erhältlich, kann im DK-Shop bestellt werden oder als digitale Version heruntergeladen werden.