Michael Rinck
· 16.12.2020
Drei neue Rettungsmittel sollen dabei helfen, den Kontakt zu ins Wasser gefallenen Personen wieder herzustellen und diese an Deck zu bekommen. Im PDF-Download
Der größte Alptraum aller Segler wird wahr, wenn ein Crewmitglied über Bord geht. Das Manöver, um das Boot zurück zur Person im Wasser zu steuern, gehört zum wichtigsten Lernstoff in jeder Segelschule und wird sogar intensiver geübt als das An- und Ablegen. Auch in der Prüfung zum Sportbootführerschein ist die Fähigkeit, das Boot zurück zur Boje (die in der Übung die Person darstellt) zu manövrieren und daneben aufzustoppen, entscheidend fürs Bestehen.
Dennoch umfasst das MOB-Manöver nur die Hälfte dessen, was nötig ist, um im realen Notfall einen Mitsegler zu retten. Denn nachdem das Boot zur Person im Wasser gesteuert wurde, muss diese schließlich auch wieder an Bord gelangen. Im besten Fall klettert sie einfach die Badeleiter hoch und kommt selbstständig zurück an Deck.
Das kann aber mit nasser Kleidung und erschöpft durch einen anstrengenden Segeltag und das Schwimmen im Wasser schwierig bis unmöglich werden. Besonders im Frühjahr kommt kaltes Wasser mit einer nur kurzen Zeit der Bewegungsfähigkeit hinzu. Wenn ein Anbordkommen dann unmöglich wird, können spezielle Rettungsmittel helfen.
Wir haben drei neue Systeme ausprobiert, die im MOB-Fall Hilfe versprechen: das POB-Net beim Bergen einer unterkühlten und handlungsunfähigen Person, das USafe, um sie wieder zurück zur Yacht zu bekommen, und das OneUp, das wie ein herkömmlicher Rettungskragen funktionieren soll. Alle drei haben wir unter realen Bedingungen mit einer Testperson im Wasser auf der Flensburger Förde ausprobiert.