AusrüstungMade in Netherlands and France, neue Rollbäume von Made, Antriebe von E-Wincher

Hauke Schmidt

 · 07.12.2024

Der Typ-C-Rollbaum auf einer Beneteau
Foto: Made Engineered
Die Rollbäume von Made sind für Yachten ab 37 Fuß geeignet. Sie werden aus extrudierten Aluminiumprofilen gefertigt und sind vergleichsweise günstig.

Hinter dieser niederländischen Marke steht Johan Mulder, der zuvor bei Romar Leisure Furl tätig war, dem europäischen Pendant zu den bekannten Leisure-Furl-Bäumen von Forespar. Mit der Typ-C-Modellreihe hat er eine eigenständige Serie entwickelt.

Rollbaum Typ C, für Yachten von 37 bis 55 Fuß

Der Mader Typ C Rollbaum gilt laut Hersteller als das kostengünstigste Großsegel-Rollreffsystem auf dem Markt. Der Baumkörper besteht aus stranggepresstem Aluminium und CNC-gefrästen Teilen, die zu einem steifen und leichten Baum zusammengeschweißt werden. Als Finish für die Aluteile kann zwischen robustem Eloxat und Zweikomponenten-Lackierung gewählt werden.

Das Segel läuft auf einer Schiene, die in der vorhandenen Mastnut installiert wird. Eine Kombination aus starrem Keil und flexiblem Feeder sorgt für einen reibungslosen Betrieb beim Einrollen des Segels. Der Antrieb der Rollmechanik erfolgt über eine kompakte Einheit am Lümmelbeschlag und wird mit einer Endlosleine bedient. Daher muss der Mast nicht durchbohrt werden. Nach dem Bergen des Segels schützt eine integrierte Abdeckung das Tuch vor UV-Strahlung und Witterungseinflüssen.

Zusätzlich verfügt das Profil über eine eingelassene Schiene an der Unterseite für den Baumniederholerbeschlag sowie Padeyes für die Großschot. Optional kann der Rollbaum mit einem Sonnensegel fürs Cockpit erweitert werden und bietet die Möglichkeit zur Installation einer integrierten LED-Beleuchtung.

Für eine 40-Fuß-Yacht kostet ein manueller Typ-C-Rollbaum rund 17.800 Euro.

Type S, individueller Rollbaum für Yachten ab 55 Fuß

Für größere Yachten bietet Made den Typ S Rollbaum an. Dieser ist als sogenanntes Open-Front-Konzept ausgelegt. Das heißt, der Antrieb erfolgt wie bei den Leisure Furl Anlagen durch den Mast. Dadurch kann das Segel besonders nah am Mast eingerollt werden, was einen sehr glatten Ablauf gewährleistet.

Anders als bei den kleinen Modellen besteht der Baumkörper nicht aus einem stranggepressten Profil, sondern wird aus gedrückten Aluminiumblechen gefertigt. Damit sich die Konstruktion nicht verzieht, werden die Bleche nicht verschweißt, sondern mit Epoxidharz verklebt. Um die maximale Festigkeit zu erreichen, wird die Konstruktion anschließend getempert. Bei den Typ S Anlagen handelt es sich um Einzelanfertigungen; daher werden die Preise individuell kalkuliert.

Der E-Wincher-Elektroantrieb in einem Rollbaum von MadeFoto: Yacht/Michael RinckDer E-Wincher-Elektroantrieb in einem Rollbaum von Made

Smarter Elektroantrieb auch für andere Rollbäume

Passend zu den Rollbäumen von Made hat E-Wincher einen elektrischen Antrieb im Angebot. Das System basiert auf der letztes Jahr vorgestellten Sailforce-Reihe für Winschen und arbeitet mit bürstenlosen Motoren und 48-Volt-Pufferakku. Dadurch ist es sehr kompakt und benötigt keine dicken Kabel. Es wird per Bussystem mit Displays und Bedienungen gekoppelt und kann teilautomatisch arbeiten, für Manöver wie Setzen, Reffen oder Bergen sind vordefinierte Lastschwellen vorhanden, die den Antrieb entsprechend steuern und den Zug auf dem Fall kontrollieren. Der Sailforce-Antrieb lässt sich auch für Rollbäume anderer Hersteller nutzen; Preise auf Anfrage.

Mehr zum Thema Segelhandling

Meistgelesen in der Rubrik Ausrüstung