Elektromotoren: Mitek MO 4,5 PS – sieht nicht so aus, ist aber elektrisch
YACHT-Redaktion
· 28.09.2023
SVB hat mit dem Elektro-Außenborder MO 4,5 PS des Herstellers Mitek jetzt einen Antrieb für Beiboote und Kleinkreuzer im Programm, der ohne Benzin auskommt. Optisch kommt der Außenborder zwar im Gewand eines Verbrenners daher, unter der Abdeckung steckt aber ein Elektromotor. Unter der Haube arbeitet ein Permanentmagnet-Synchronmotor, der mit 3.100 Watt den Propeller am Kurzschaft antreibt. Gesteuert wird auf herkömmliche Art per Pinne. Optional ist aber auch eine Fernschaltung erhältlich, um Gas und Vorwärts-/Rückwärtsgang sowie die Lenkung von einem Steuerstand aus zu bedienen.
Per Bluetooth-Modul können über eine App SOG und Motordaten wie Drehzahl und Temperatur auf einem externen Gerät überwacht werden. Die Basisdaten werden aber auch auf einem kleinen Display am Gehäuse angezeigt, an der Stelle, wo sich normalerweise der Seilzug für den manuellen Start eines Verbrenners befinden würde. Der Hersteller gibt als maximale Schubkraft 51 Kilogramm an. Damit soll der Mitek-Außenborder für Boote bis zu einer Verdrängung von 2.800 Kilogramm geeignet sein. Damit reicht er für Boote bis 25 Fuß, und mit der Fernschaltung ist er auch im Schacht einzusetzen. Der Außenborder wiegt 17,5 Kilogramm und hat eine Betriebsspannung von 48 Volt.
Ein Akku ist nicht, wie etwa bei Elektromotoren von Torqeedo oder E-Propulsion, integriert, der Außenborder kann nur mit einem externen Stromspeicher betrieben werden. Hierfür wird vom Hersteller keine fertige Lösung angeboten, und das ist sicher ein Manko. Der Hinweis bei SVB lautet, dass sowohl Lithium- als auch AGM-Akkus infrage kommen. Bei herkömmlichen 12-Volt-Speichern müssten dann vier in Reihe geschaltet werden, um auf die nötige Betriebsspannung zu kommen. Die Verbindungen mit passenden Kabelquerschnitten müssten in Eigenregie hergestellt werden. Zudem entstehen dadurch erhebliche Zusatzkosten. Auch an ein Ladegerät muss gedacht werden. Durch das Gewicht der Akkus eignet sich der Motor schließlich nicht für sehr kleine Boote. Den Antrieb gibt es auch mit 6,0; 9,9 und 15,0 PS. Mit 4,5 PS kostet der Außenborder MO von Mitek 3.200 Euro.
Elektromotoren: kleinere Alternativen auf dem Markt
Torqeedo Travel 603
Im aktuellen Test von Elektromotoren für Dingis konnte der Torqeedo Travel 603 überzeugen. Obwohl er das kleinste Modell von Torqeedo ist, bietet er kräftigen Schub. Das liegt vor allem an der großen und schubstarken Schraube. Dank 500-Wh-Akku hat er eine große Reichweite. Bei Ruder-Geschwindigkeit kann rund drei Stunden motort werden. Der Antrieb enthält Teile vom stärkeren Travel 1103, daher ist alles sehr solide und massiv ausgeführt, das schlägt aufs Gewicht. Der Travel wiegt etwa so viel wie die leichtesten Benziner. Für die Übergabe ins Dingi lässt sich der schwimmfähige Akku abnehmen. Preis: 1.799 Euro.
ePropulsion Spirit 1.0 plus
Im Elektro-Außenborder-Vergleich in YACHT 19/2020 wurde der Spirit 1.0 plus Testsieger. Seine Leistung von 1.000 Watt entspricht etwa 3 PS bei Verbrennern. Der Torqeedo-Nachbau punktet mit abnehmbarem, schwimmfähigem Akku und der größten Reichweite im Test. Sowohl der Antrieb als auch der leistungsstarke Zweitakku sind günstiger als beim Vorbild. Der Motor wiegt mit Akku 19,6 Kilogramm. Aufgeräumt wurde mit der weit verbreiteten Unart, längere Motorschäfte teurer zu verkaufen. Alle drei verfügbaren Schaftlängen kosten bei diesem Hersteller dasselbe. Preis: 2.200 Euro.
