Smartboat-Systeme15 Fernüberwachungssysteme im Vergleich

Hauke Schmidt

 · 14.07.2025

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Foto: Sensar Marine
Mit einem Fernüberwachungssystem lassen sich Schiffs­position, Batteriespannung und Bilge bequem vom heimischen Sofa aus überprüfen und auch Heizung oder Kühlschapp starten. 15 Lösungen von simpel bis smart im Vergleich.

Während des Landgangs die Ankerposition überwachen oder von zu Hause aus checken, ob Wasser in der Bilge steht und alle Luken geschlossen sind? Oder auf dem Weg zum Boot schon das Kühlschapp oder die Heizung starten? Mit einem Fernüberwachungssystem kein Problem. Was in der Automobilindustrie oder beim Smarthome längst gang und gäbe ist, ist auch auf Yachten immer öfter anzutreffen. Und das keineswegs nur im Premiumsegment. Möglich machen es die zunehmende Vernetzung der Bord­systeme sowie die großräumige Mobilfunkabdeckung.

Und selbst wenn keinerlei Sensoren oder Elektrik an Bord sind, kann beispielsweise eine Bilgenfernüberwachung einfach und für vergleichsweise wenig Geld nachgerüstet werden. Was zunächst wie eine technische Spielerei klingt, kann durchaus sinnvoll sein: Viele Eigner wollen wissen, wie hoch die Akkuspannung an Bord ist, ob vor dem Trip am Wochenende noch Diesel oder Wasser gebunkert werden muss oder – durchaus essenziell – ob und wann die Bilgenpumpe läuft.

Effiziente Fernüberwachung und Geofencing für Yachten

Dank der Möglichkeiten des digitalen Schaltens kommen weitere Funktionen hinzu: Bei niedrigem Akku-Stand könnte der Generator aus der Ferne aktiviert werden; auf dem Weg zum Boot lässt sich die Heizung oder der Kühlschrank einschalten. Weitere Profiteure des Systems sind Vercharterer: Sie können immer kontrollieren, wo sich ihre Schiffe gerade befinden.

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Sogenanntes Geofencing löst Alarm aus, wenn sich ein Boot aus einem festgelegten Bereich herausbewegt oder etwa in ein Sperrgebiet oder in Richtung einer Untiefe fährt. Apropos: Beschleunigungssensoren und sehr abrupte Geschwindigkeitsänderungen zeigen dem Vercharterer, ob es eine Grundberührung gegeben hat.

Eigner können mit etwas Erfahrung anhand von Beschleunigungssensoren einschätzen, ob das Boot bei Starkwind noch gut am Liegeplatz vertäut ist oder nicht. Das Geofencing lässt sich als Ankeralarm nutzen. Bewegt sich das Schiff aus dem definierten Bereich, gibt es eine Warnung aufs Handy. Auch bei Diebstahl kann das System helfen: Ist der digitale Zaun um den Hafen gezogen, wird der Eigner informiert, sobald seine Yacht die Marina verlässt. So lange es ein Handynetz gibt, sendet die Yacht ihre Position.

Sensoren und Datenübertragung

Gegen Langfinger helfen auch Tür- und Lukenkontakte sowie die Überwachung des Innenraums mittels Bewegungsmelder. Technische Defekte lassen sich hingegen mit Temperatur- oder Rauchsensoren frühzeitig erkennen. Selbst der Ausfall des Landstromnetzes lässt sich mit den passenden Sensoren detektieren. Einige Systeme bieten zudem die Möglichkeit, den Hafenmeister oder einen Servicebetrieb zu alarmieren, wenn beispielsweise der Rauchmelder anschlägt oder die Akkutemperatur ansteigt.

Positions- und Spannungsüberwachung gehören quasi zum Standard; welche zusätzlichen Sensoren und Schaltfunktionen möglich sind, variiert dagegen deutlich und hängt davon ab, ob das System vornehmlich als erweiterte Alarmanlage, Fernsteuerung oder zur Törndokumentation und Datenauswertung gedacht ist.

Große Unterschiede bestehen zudem hinsichtlich der Datenübertragung vom Schiff zum Smartphone beziehungsweise an Land. Während Hello Sailor per SMS direkt mit einem Telefon kommuniziert, nutzen die übrigen Systeme das Internet, um die Daten an eine App oder in die Cloud des Herstellers zu übertragen. Nachteil der Cloud-Lösung: Es ist fast immer ein Abo nötig, das zusätzliche Kosten verursacht. Zwischen 50 und 180 Euro pro Jahr rufen die Anbieter auf, wobei in der Regel die Datenübertragung per Mobilfunk eingeschlossen ist.

Häufig wird dazu ein für das Internet der Dinge (IoT) gedachter Standard wie Narrowband LTE oder LTE-M genutzt. Vorteil dieser Systeme: Sie bieten gute Netzabdeckung und sind vergleichsweise kostengünstig. Die Datenraten sind fürs Tracking mehr als ausreichend; eine Breitband-Internetverbindung darf man allerdings nicht erwarten. Aus diesem Grund synchronisiert beispielsweise Smartboatia die im Hub gesammelten NMEA-Daten nur mit der Cloud, wenn der Hub mit einem WLAN verbunden ist.

Auch Community-Lösungen nutzbar

Eine Besonderheit ist das von Boat­Officer genutzte LoRaWAN. Es ist unabhängig vom Mobilfunknetz und benötigt sehr wenig Energie. Zudem existieren neben kommerziellen Anbietern auch Community-Netze wie das von The Things Network; es kann kostenlos genutzt werden, hat aber keine europaweite Abdeckung.

Der aktuelle Netzausbau lässt sich im Internet prüfen. Vorteil der Community-Lösung: Wenn es am eigenen Liegeplatz bereits WLAN gibt, aber kein LoRaWAN, kann das Netz mit einem simplen Steckdosenrouter für rund 140 Euro aufgebaut werden.

MeSense, ZigBoat und der Orca Core besitzen keinen eigenen Internetzugang. Sie setzen darauf, dass an Bord oft schon ein Mobilfunkrouter vorhanden ist, und koppeln sich per WLAN damit. Dadurch fallen zumindest bei ZigBoat keine zusätzlichen Kosten an; MeSense finanziert den Cloud-Dienst per Abo. Am Liegeplatz kann das hafeneigene WLAN genutzt werden; im Falle eines Diebstahls würde die Positionsübermittlung ohne externen Router aber rasch abreißen.

Der Energiebedarf der Geräte ist vor allem bei batteriebetriebenen Systemen wie BoatOfficer oder Sense4Boat interessant: Deren autarke Sensoren sollen bis zu fünf Jahre ohne Batteriewechsel arbeiten. Aber auch wenn das Gerät am Bordnetz hängt, sollte es möglichst wenig Strom ziehen. Damit rund um die Uhr überwacht werden kann, muss die Technik dauerhaft eingeschaltet sein. Das kann bei langen Liegezeiten zu Problemen führen.

Immerhin kann man dann live am Handy mitverfolgen, wie die Bordakkus entladen werden – und wird rechtzeitig gewarnt.


Navigationslösungen mit Überwachung

Orca

Orca.
Foto: Hersteller
  • Kosten: 549 Euro
  • Abdeckung: entfällt
  • Laufende Kosten/Abo: 149 Euro pro Jahr, Orca Smart Navigation
  • Gateway: WLAN oder externer Router nötig

Die Fernüberwachungsfunktionen der Navigations-App aus Norwegen sind noch im Aufbau. Um sie zu nutzen, benötigt man die Orca Core 2 genannte Zentraleinheit. Derzeit ist es möglich, einen Bereich auf der Karte zu markieren, den das Boot nicht verlassen soll (Geofence). Überschreitet der Core die Grenze, gibt es einen Alarm auf allen mit dem Core verbundenen Apps. Wenn eine Internetverbindung verfügbar ist, funktioniert dieser Alarm auch außerhalb des Bootes und lässt sich als Ankeralarm nutzen. Zudem generiert der Core ein automatisches Logbuch und zeichnet Position, Versorgungsspannung und die Daten aus dem NMEA2000-Bordnetz auf. Sobald eine Internetverbindung vorhanden ist, werden diese Daten in die Orca-Cloud geladen und lassen sich über die App auch aus der Ferne abrufen. Mehr Informationen: getorca.com


Q2-Display

q2-Display.
Foto: Hersteller
  • Kosten: 2.599 Euro, 279 Euro für den Kabelsatz
  • Abdeckung: europaweit
  • Laufende Kosten/Abo: abhängig vom Datentarif
  • Gateway: integriertes LTE

Der Plotter aus Finnland besitzt ein integriertes 4G-Modem und wird mit einer Breitband-SIM-Karte ausgeliefert. Er ist ununterbrochen online, selbst dann, wenn das Gerät ausgeschaltet ist. Über die Q-Mobile-App lässt sich die Position aus der Ferne abrufen und ein Geofence einrichten. Mit dem Q-Guard genannten Modus und einem optionalen Kabelsatz überwacht das Display zudem auch im abgeschalteten Zustand die Bilge, die Batteriespannung und den Motor. Selbst im Fall, dass Diebe das System abklemmen, würde unverzüglich ein Alarm in der App ausgelöst. Außerdem unterstützt der Plotter digitales Schalten. Das heißt, als Eigner kann man von daheim oder unterwegs beispielsweise die Heizung an Bord starten. Wer den Datentarif der Finnen nicht nutzen will, installiert einfach seine eigene SIM-Karte. Mehr Informationen: Ferropilot.de


Tracker mit Messfunktion

BoatOfficer

Boatofficer.
Foto: Hersteller
  • Kosten: 429 Euro
  • Abdeckung: europaweit
  • Laufende Kosten/Abo: Basis kostenlos, Zusatzfunktionen bis 100 Euro pro Jahr
  • Gateway: integriert, LoRaWAN

Die wasserdichte Box kommt aus München und nutzt das für IoT-Geräte gedachte LoRaWAN-Funkprotokoll. Vorteil: Für die Nutzung fallen keine Gebühren an. Der BoatOfficer kann bis zu ein Jahr lang aus dem internen Akku betrieben werden und benötigt keine externe Stromversorgung. Nachteil der kostenlosen LoRaWAN-­Lösung ist der begrenzte Netzausbau, daher sollte man die Abdeckung vor dem Kauf prüfen. Die Grundversion enthält einen GPS-Empfänger sowie Beschleunigungs- und Temperatursensoren. Zusätzlich lassen sich bis zu zwei Spannungen überwachen und zwei Wassermelder anschließen. In Kombination mit dem Pro-Service kann zudem ein SOS-Alarm ausgelöst werden. Weitere Sensoren sind in Entwicklung. Mehr Informationen: Boatofficer.com


Hello Sailor

Hello Sailor.
Foto: Hersteller
  • Kosten: ab ca. 260 Euro
  • Abdeckung: weltweit
  • Laufende Kosten/Abo: keine, nur Datentarif
  • Gateway: LTE-M, freie Providerwahl

Aus England kommt Hello Sailor. Das System arbeitet ohne Abo oder Cloud und kommuniziert per SMS mit dem Telefon. Was auf den ersten Blick altmodisch wirkt, bietet auch Vorteile: Es ist weder eine App nötig, noch müssen große Datenmengen übertragen werden. Daher fallen als laufende Kosten nur die Gebühren für eine SIM-Karte an, die individuell gewählt werden kann. Der Tracker arbeitet extrem sparsam. Laut Hersteller soll er gerade einmal acht Milliampere benötigen. Überwacht werden können mit Hello Sailor zwei Batterien und drei Sensoren, wobei praktisch jeder handelsübliche Schalter als Sensor genutzt werden kann. Geofencing hingegen ist nicht vorgesehen, die GPS-Position der Yacht kann aber per SMS abgerufen werden. Mehr Informationen: hello-sailor.co.uk


Me Sense

ME Sense.
Foto: Hersteller
  • Kosten: ab 225 Euro, Sensoren ab 89 Euro
  • Abdeckung: entfällt
  • Laufende Kosten/Abo: Basis kostenlos, ab zwei Sensoren 30 Euro pro Jahr
  • Gateway: WLAN oder externer Router nötig

Das Fernüberwachungssystem von Weatherdock besteht aus dem sogenannten Relay. Es misst die Spannung und kann per Bluetooth um bis zu 20 Sensoren und acht Funkschalter erweitert werden, darunter GPS-Empfänger, Spannungs-, Temperatur-, Beschleunigungs-, Wasserstands-, Türöffnungs- und Landstromsensoren. Me Sense benötigt ein Hafen-WLAN oder einen externen Router, um sich mit der Weatherdock-Cloud zu verbinden. Von dort aus gelangen die Daten über das Internet zur App. Für alle Messwerte gibt es einen 30-tägigen Verlauf, und es lassen sich Alarmwerte setzen. Die Stromversorgung der Sensoren übernimmt eine Knopfzelle, deren Ladezustand in der App angezeigt wird. Mehr Informationen: easyais.com


Sense4Boat

Sense4Boat.
Foto: Hersteller
  • Kosten: 150 bis 190 Euro pro Sensor
  • Abdeckung: europaweit
  • Laufende Kosten/Abo: 1. Jahr inklusive, danach ab 50 Euro pro Jahr, abhängig von der Sensorzahl
  • Gateway: integrierte IoT-SIM

Sense4Boat wurde vom langjährigen Betreiber der Marina Punat initiiert. Das System kommt ohne Zentraleinheit aus. Das bedeutet, jeder Sensor ist völlig autark und baut eine eigene Internetverbindung auf. Dazu nutzt das System den französischen IoT-Dienst Sigfox, der weite Teile der europäischen Küstengewässer abdeckt. Batterie-, Bilgen-, Positions- und Temperaturüberwachung sind verfügbar. Die Sensoren werden von integrierten Batterien bis zu fünf Jahre lang mit Strom versorgt, daher ist keinerlei Verkabelung nötig. Die Alarme lassen sich per kostenloser App konfigurieren und werden wahlweise über die App, per SMS oder als Sprachnachricht übermittelt. Zudem können weitere Telefonnummern oder Mailadressen zur Alarmierung hinterlegt werden. Mehr Informationen: sense4boat.com


Sensar Marine

Sensar Marine.
Foto: Hersteller
  • Kosten: etwa 515 Euro
  • Abdeckung: weltweit
  • Laufende Kosten/Abo: etwa 104 Euro pro Jahr
  • Gateway: integriert, keine Angabe

Das norwegisch-amerikanische Überwachungssystem Sensar Marine beschränkt sich auf GPS, Beschleunigungssensoren, zwei Spannungsüberwachungen, Wasserstands- und Temperatursensoren und eine Pumpenüberwachung. Dafür ist der Boat Monitor besonders robust ausgelegt, sodass er auch in offenen Booten eingesetzt werden kann. Pfiffig ist die Energieversorgung: Der integrierte Akku garantiert bis zu 50 Tage Betriebszeit. Sobald das System Ladestrom im Bordnetz erkennt, wird der Pufferakku automatisch nachgeladen. Der Bilgensensor ist kein Schwimmerschalter, sondern erfasst den Wasserstand. Zudem lässt sich die Aktivität der Bilgenpumpe überwachen, womit sich Defekte schnell erkennen lassen. Ebenfalls praktisch: Die Geofence-Funktion aktiviert sich automatisch, sobald das Boot länger als 15 Minuten an einem Ort ist. Verlässt das Boot den Bereich, wird eine Warn-SMS abgesetzt. Mehr Informationen: Sensarmarine.com


VirCru

VirCru.
  • Kosten: ab 173 Euro, Sensoren ab 68 Euro
  • Abdeckung: europaweit
  • Laufende Kosten/Abo: 113 Euro pro Jahr
  • Gateway: LTE-M, feste SIM-Karte

VirCru ist mir einer als Hub bezeichneten Zentraleinheit ausgestattet sowie mit per Bluetooth gekoppelten Sensoren. Je nach Anspruch und Einsatzgebiet gibt es zwei Hub-Varianten: Der Hub-1 besitzt zwei Spannungseingänge und kann die Aktivität der Bilgenpumpe überwachen. Die Hub-2 genannte Version ist mit einem GPS-­Empfänger ausgestattet und kann eine Batterie sowie den Krängungswinkel der Yacht im Blick behalten. Per Bluetooth können beide Zentralen um diverse Sensoren erweitert werden. So lassen sich beispielsweise die Motorstunden aufzeichnen oder Daten aus dem VE.Direct Bus von Victron übertragen. Die Sensoren besitzen interne Batterien für zehn Jahre langen Betrieb. Der Hub wird vom Bordnetz mit Strom versorgt, er kann dank eines internen Akkus jedoch auch eine Woche ohne Stromversorgung betrieben werden. Mehr Informationen: Vircru.com


ZigBoat

Glomex Zigboat.
Foto: Hersteller
  • Kosten: 549 Euro, Sensoren ab 165 Euro
  • Abdeckung: entfällt
  • Laufende Kosten/Abo: keine
  • Gateway: WLAN oder externer Router nötig

Das System von Glomex ähnelt auf den ersten Blick dem System von Weatherdock. Es wartet mit ähnlichen Sensoren auf, kann aber nicht schalten. Die Italiener nutzen für die Kommunikation mit den Sensoren den aus dem Smarthome-Bereich bekannten Zigbee-Standard. Außerdem kommuniziert ZigBoat mit einer verschlüsselten Verbindung direkt mit der App auf dem Smartphone. Die Datenspeicherung bei einem Cloud-Dienst entfällt und damit auch ein kostenpflichtiges Abo. Wer das hafeneigene WLAN als Verbindung nutzt, kommt also ohne zusätzliche Ausgaben aus. Wenn kein WLAN zur Verfügung steht, ist ein externer Router erforderlich, denn das Gateway kann sich nur über Wi-Fi mit dem Smartphone oder einem anderen Netz verbinden. Die Sensoren sind batteriebetrieben und sollen etwa drei bis fünf Jahre arbeiten.Mehr Informationen: nordwest-funk.eu


Daten sammeln und analysieren

Smartboatia

Smartboatia
Foto: Hersteller
  • Kosten: 999 Euro
  • Abdeckung: europaweit
  • Laufende Kosten/Abo: Basis kostenlos, Internetverbindung und Überwachung 120 Euro pro Jahr.
  • Gateway: integriertes LTE-NB

Bei Smartboatia liegt der Schwerpunkt auf dem Aufzeichnen und Auswerten segelspezifischer Daten. Der Hub wird mit dem NMEA2000-Bordnetzwerk gekoppelt. Er besitzt einen GPS-Empfänger, Luftdruck- und Beschleunigungssensoren. Zudem kann er die Versorgungsspannung überwachen, und er besitzt ein Wi-Fi-Gateway, über das alle NMEA2000-­Daten per WLAN abgerufen werden können. Die Daten werden im Hub gespeichert und mithilfe von KI-Algorithmen ausgewertet, um ein Logbuch zu erstellen oder ein Polardiagramm zu generieren. Sobald eine Internetverbindung verfügbar ist, synchronisiert sich der Hub mit der Smartboatia-Cloud, so dass die Daten auch mit anderen geteilt werden können. Mit dem Smartboatia-Abo nutzt der Hub eine Narrowband-LTE- Verbindung und ist dauerhaft online. Das Abo ist auch für die Fernüberwachung erforderlich. Eine Besonderheit ist der Hardware-basierte Ankeralarm, der selbst bei ausgeschaltetem Handy anspricht. Mehr Informationen: smartboatia.com


Njordlink

Njordlink.Foto: HerstellerNjordlink.
  • Kosten: 240 Euro
  • Abdeckung: entfällt
  • Laufende Kosten/Abo: Basis kostenfrei
  • Gateway: WLAN oder externer Router nötig

Njordlink hat keine eigenen Sensoren, sondern das System sorgt nur dafür, dass die an Bord gesammelten NMEA2000-­Daten in eine Cloud übertragen werden. Es lässt sich über eine kostenlose App konfigurieren. Die Bootsdaten werden in die von Digital Yacht und Viam Robotics betriebene Njord-Cloud übertragen und können von dort aus per App abgerufen werden. Das System ist noch im Aufbau, bietet derzeit Tracking sowie einen Ankeralarm, der den zu erwartenden Schwoikreis anhand von Wassertiefe und Kettenlänge selbsttätig berechnet. Die Cloud-Lösung ist aber explizit dafür ausgelegt, dass Werften oder Dienstleister eigene Apps zur Auswertung entwickeln können. Mehr Informationen: digitalyacht.de


Sailserver 2

Sailserver.
Foto: Hersteller
  • Kosten: 118 Euro
  • Abdeckung: europaweit
  • Laufende Kosten/Abo: ab 95 Euro pro Jahr
  • Gateway: integrierte IoT-SIM

Der Fokus beim Sailserver 2 aus Dänemark liegt auf Tracking und Logbucherstellung. Der Server erfasst per internem GPS-Empfänger die Position. Über die NMEA2000-Schnittstelle werden die Daten der an Bord vorhandenen Geber aufgezeichnet. Diese werden im Gerät gespeichert und in die Sailserver-Cloud übertragen. Von dort aus sind sie dann per App oder Webinterface abrufbar. Mit dem Regatta-Abonnement lassen sich auch nachträglich Analysen durchführen und individuelle Polardiagramme erstellen oder mit den VPP-Daten eines ORC-Messbriefs vergleichen. Bilgen- oder Spannungsalarme sind nicht vorgesehen. Stattdessen lässt sich ein Ankeralarm erstellen, der nicht nur die Position, sondern auch die Wassertiefe und die Windverhältnisse überwacht. Mehr Informationen: Sailserver.com


Überwachen und fernsteuern

OnDeck Hub

OnDeck Hub.
Foto: Hersteller
  • Kosten: 949 Euro
  • Abdeckung: europaweit
  • Laufende Kosten/Abo: 180 Euro pro Jahr
  • Gateway: integrierte IoT-SIM

Mit dem OnDeck Hub von Garmin lässt sich das Boot komplett überwachen, und es können bis zu fünf Schaltfunktionen ferngesteuert werden. Mittels NMEA2000 kommuniziert der Hub mit dem Kartenplotter und Gebern. Für die Aktivität der Bilgenpumpe sowie für die Tür- und Landstromsensoren sind jeweils eigene Eingänge vorhanden. Ein interner Pufferakku macht das System darüber hinaus für 48 Stunden vom Bordnetz unabhängig. Das Tracking und die Fernsteuerung laufen über Garmins bewährte Active-­Captain-App, wobei Alarme zusätzlich per SMS gesendet werden. Dies hat den Vorteil, dass die App nicht permanent laufen muss. Für den Betrieb ist ein OnDeck-Abo nötig, das auch die Kosten für die Internetverbindung einschließt. Mehr Informationen: Garmin.com


Yachtsense

Yachtsense.
Foto: Hersteller
  • Kosten: 1.541 Euro
  • Abdeckung: abhängig vom Provider
  • Laufende Kosten/Abo: keine, nur Datentarif
  • Gateway: LTE mit zwei SIM- Karten, freie Providerwahl

Raymarines Yachtsense-System ist eher für die Erstausrüstung seitens der Werft oder im Rahmen eines Komplettrefits gedacht. Der Yachtsense-Link-Router ist mit einem GPS bestückt und verfügt über NMEA2000- und Ethernet-Schnittstellen, um mit dem Bordnetz gekoppelt zu werden. Er lässt sich per WLAN über eine Web­oberfläche oder alternativ über einen Axiom-Kartenplotter konfigurieren. Mit dem internen GPS kann ein Geofence-Bereich überwacht werden. Zudem hat der Router vier Schaltausgänge. Über ein LTE-Modem stellt er zudem einen Breitband-Internetzugang zur Verfügung. Es können zwei LTE-SIM-Karten verwendet werden. Wenn das Boot mit Raymarines digitalem Schaltsystem ausgerüstet ist, kann auch dieses aus der Ferne gesteuert werden. Mehr Informationen: raymarine.eu


Sentinel

Sentinel.
Foto: Hersteller
  • Kosten: Lite ab 380 Euro, Standard 830 Euro
  • Abdeckung: nach Tarif EU- oder weltweit
  • Laufende Kosten/Abo: 96 bis 160 Euro pro Jahr
  • Gateway: integrierte LTE-SIM

Das französische Sentinel-System ist schon einige Jahre am Markt. Es verdankt seine Verbreitung der Tatsache, dass HanseYachts und Beneteau das Überwachungssystem zeitweise serienmäßig auf ihren Yachten eingebaut haben. Das aktuelle Modell heißt BM50 und ist in unterschiedlichen Varianten erhältlich. Allen gemein ist, dass sie mit einem integrierten GPS sowie einer feste SIM-Karte ausgestattet sind. Zudem können drei Spannungen und zwei Schaltkontakte für Bilgen- oder Türalarme überwacht werden. Per optionalem Hub lassen sich weitere Sensoren anschließen. Die Standardversion bietet zudem eine NMEA2000-Schnitt­stelle sowie einen Schaltausgang und unterstützt das digitale Schaltsystem von CZone. Mehr Informationen: Ferropilot.de

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