Andreas Fritsch
· 30.06.2013
Die neue Generation von 10- und auch 7-Zoll-Tablets erobert die Cockpits. Was können die Navi-Apps im Vergleich zu teuren Plottern?
Der Vormarsch der neuen Generation von Tablet-Computern scheint fast so rasend schnell zu gehen wie vor einigen Jahren der Siegeszug der Smartphones. Wer abends durch eine Marina schlendert, sieht in immer mehr Cockpits Segler, die ihren elektronischen Begleiter intensiv nutzen. Entertainment, Wetterinfos, Internetzugang, Mails – so fing es an. Mittlerweile sieht man aber auch immer mehr Crews auf See mit dem iPad oder Android-Tablet in der Hand. Denn mit den modernen Navigations-Apps von Navionics, Garmin, Transas und anderen Firmen werden die Geräte zum immer ernster werdenden Konkurrenten für den etablierten Plottermarkt.
Grund genug für die Redaktion, einmal mit Apple- und Android-Geräten auf Törn zu gehen und Apps und Hardware auf Herz und Nieren zu prüfen. Mit dabei waren das iPad Retina sowie der kleine Bruder, das knapp 8 Zoll große iPad mini, sowie zwei Android-Tablets von Panasonic. Letztere sind eine spannende Neuerung: Sie heißen Toughpads und haben den Wasser- und Schock-Schutz schon ab Werk, es muss kein Gehäuse für den Outdoor-Einsatz nachgerüstet werden. Das iPad wurde von einer bis zwei Meter Wassertiefe dichten und schockabsorbierenden Hülle von Lifeproof geschützt. Ein weiteres, eher als Backup mitgenommenes Android-Gerät entpuppte sich beim Test schnell als wenig geeignet, das enorm spiegelnde Display und ein schwaches GPS-Modul machten es für den Einsatz als Plotter-Ersatz quasi unbrauchbar. Daraus lassen sich wichtige Infos für den Kauf des Android-Geräts ableiten.
Im Test waren sieben Apps installiert: Navionics, Garmin Blue Chart Mobil, iSailor von Transas, Plan2Nav der Firma Jeppesen, die App des britischen Seekartenherstellers Imray, iNavX von Fugawi sowie die schwedische App Seapilot. Schnell zeigte sich, dass es große Unterschiede in Bedienungskomfort, intuitiver Steuerung, Info-Umfang der Karten und Preis gibt – längst nicht alles konnte überzeugen. Deutlich zu merken war auch, dass die Hersteller, die fast alle auch Plotter oder Plotter-Software herstellen, versuchen, die App durch das Weglassen von Features von ihren hochpreisigen Produkten abzugrenzen.
Wie sich die Geräte und die Apps im Detail schlugen, lesen Sie in YACHT Nr. 15, jetzt am Kiosk.