Hauke Schmidt
· 03.09.2024
Das Starlink Mini ist eine kompakte Version des bekannten Satelliten-Internetsystems von SpaceX. Laut den nun veröffentlichten Spezifikationen soll die Antenne knapp 30 mal 30 Zentimeter groß und weniger als vier Zentimeter dick sein – klein genug, um in einen Rucksack zu passen. Das Gewicht beträgt etwas mehr als ein Kilogramm, einschließlich des ausklappbaren Ständers.
Bisher mussten alle Starlink-Terminals mit Wechselstrom betrieben werden, was für mobile Einsätze problematisch war und einen Inverter erforderte. Außerdem gibt es eine ganze Reihe mehr oder minder professioneller Bastellösungen für die Umrüstung auf 12 Volt. Die Mini-Version kann direkt mit 12 bis 48 Volt Gleichspannung betrieben werden. Zudem soll sich die Antenne auch über USB-C-Netzteile oder eine entsprechende Powerbank mit mindestens 100 Watt Leistung versorgen lassen. Der Energieverbrauch des Minis liegt zwischen 25 und 40 Watt – deutlich weniger als die Standardgeräte der zweiten (50 bis 75 Watt) und dritten Generation (75 bis 100 Watt).
Im Gegensatz zu früheren Modellen enthält die Schüssel des Minis sowohl einen Router als auch einen Wifi-Zugangspunkt. Es wird also lediglich ein Stromkabel benötigt. Erstaunlich ist, dass der eingebaute Wifi-Zugangspunkt nur den Wifi-5-Standard unterstützt. Die normalen Starlink-Router arbeiten mit dem neueren Wifi 6. Allerdings liegt auch die Übertragungsgeschwindigkeit des älteren Standards weit über der der Satellitenverbindung des Minis. Wer trotzdem einen externen Wifi-Zugangspunkt nutzen will, kann den Ethernet-Anschluss auf der Rückseite der Schüssel verwenden. Dieser ist scheinbar sogar mit einer Dichtung versehen. Solange man ein passendes Kabel verwendet, soll das Mini nach IP67 wasserdicht sein.
Laut einer Einladungs-E-Mail an frühe Abonnenten erreicht das Kit mehr als 100 Megabit pro Sekunde – weniger als andere Endgeräte, aber ausreichend für die meisten Internetaufgaben im Alltag. Oberhalb von etwa 50 Megabit wird die Latenzzeit wichtiger als der Durchsatz. Elon Musk twitterte kürzlich über den Mini und deutete an, dass Geräte und Service nur halb so teuer wären wie derzeitige Angebote: etwa 250 Dollar für das Gerät und rund 75 Dollar monatlich für den Mobilfunktarif. Aktuell wird die Antenne in Deutschland jedoch für 399 Euro angeboten. Dazu kommt ein Datentarif von zusätzlichen 59 Dollar pro Monat. Dieser ist für den Einsatz an Land gedacht, bietet unbegrenztes Datenvolumen und eignet sich für küstennahes Ankern und die Nutzung in Häfen. Wer auch auf See online gehen will, kann dies mit dem Mobile Priority-Tarif für 289 Euro tun. Seit kurzem kann dieser auch nach Bedarf zugeschaltet werden; er lässt sich vor dem Auslaufen per App aktivieren, dann zahlt man rund 2,30 Euro pro Gigabyte. Im Hafen schaltet man wieder auf den Grundtarif zurück. Das Aktivieren und Deaktivieren soll etwa 15 Minuten dauern.