Spektakuläre Segelbilder gelingen häufig nur mit einer Drohne. Wenn kein anderes Boot in der Nähe ist, von dem ein Bekannter Fotos schießen kann, beschränken sich eigene Aufnahmen auf Fotos entlang der Reling in die Bugwelle. Eine Außenaufnahme mit Spinnaker vor einer beeindruckenden Küstenlinie liefern nur die fliegenden Kameras, die mittlerweile weit verbreitet sind. Doch es gibt immer das Risiko, dass die Drohne ins Wasser fällt und verloren geht. Da vom Boot aus gestartet wird und viele Modelle bei niedrigem Akkustand oder Verlust der Funkverbindung zum Startort zurückkehren, fallen die an dieser Stelle dann einfach ins Wasser, da die Yacht schon weitergesegelt ist.
Dieses Risiko, das alle Wassersportler beim Fotografieren mit einer Drohne eingehen, will HoverAir mit dem Modell Aqua reduzieren. Der Quadkopter ist vollständig wasserdicht, der eigentliche Clou ist aber, dass die Drohne einfach aus dem Wasser abheben kann. Die HoverAir Aqua kann also über Bord geworfen und dann gestartet werden, ohne die Gefahr sich im Stehenden Gut zu verfangen. Das heißt auch, geht ein Landeversuch schief und die Drohne fällt außenbords, kann einfach wieder gestartet und nochmal versucht werden an Bord zu landen oder die Drohne aus der Luft zu greifen. Alternativ lässt sie sich auch mit einem Kescher an Bord holen. Denn besonders das Landen nach absolviertem Flug ist an Bord besonders anfällig für Katastrophen. Da sich das Boot bewegt und das Rigg viele Hindernisse bereithält, muss meistens manuell angeflogen und die Drohne dann aus der Luft gegriffen und festgehalten werden. Die HoverAir Aqua soll sogar wieder starten können, wenn sie verkehrtherum im Wasser liegt. Das Manöver nennt der Hersteller Turtle Flip, dabei dreht sich die Drohne mit Hilfe der vier Rotoren selbstständig um, bevor sie dann abhebt.
Gesteuert wird die HoverAir Aqua mit der Lighthouse genannten Fernbedienung. Die Steuerung ist klein und kann als Armband getragen werden. Der Hersteller bedient sich einer Real-Time-Kinematics (RTK) genannten Technik, die Drohne und Bedienung verbindet. So folgt die Drohne dem Träger der Fernbedienung und bringt sich selbstständig in einen guten Winkel zum Filmen. Per Knopfdruck können Positionen geändert oder die Landung eingeleitet werden. Zusätzlich verfügt die HoverAir Aqua über ein Millimeter-Wave-Radar, das beim Start und Flugmanövern dicht über dem Wasser Wellen sehen und ausweichen kann. Die Kameralinse ist mit einer hydrophoben Beschichtung ausgestattet, sodass sie immer klare Sicht bieten soll. Es gibt optional eine größere Fernsteuerung zum manuellen Steuern der Drohne.
Auf der Front der Drohne ist ein 1,6 Zoll messendes Display integriert. Die darunter liegende Kamera filmt in 4K. Die HoverAir Aqua soll eine Geschwindigkeit von bis zu 55 Stundenkilometern erreichen und bei auch bei starkem Wind bis 35 Knoten noch sicher manövrieren. Sie verfügt über einen internen Speicher mit 128 Gigabyte Kapazität.
Die HoverAir Aqua misst 202 mal 206 mal 64 Millimeter und wiegt 249 Gramm. Damit ist zum Fliegen kein Führerschein nötig. Die maximale Flugzeit wird mit 23 Minuten angegeben. Im Augenblick sammelt der Hersteller per Crowdfunding noch Investorengelder, die ersten Modelle sollen im Dezember 2025 ausgeliefert werden. Die Standardversion kostet 1.115 Euro, ist aber vor dem offiziellen Verkaufsstart für 858 Euro vorbestellbar.