Hauke Schmidt
· 29.10.2019
Dank des modularen Aufbaus können Zellen und Batteriemanagement der Lithium-Eisenphosphat-Akkus von Liontron einzeln getauscht werden
Hohe Kapazität, schnelle Ladungsaufnahme, geringes Gewicht und mindestens dreimal so viele Ladezyklen wie ein guter Bleiakku – Lithium-Eisenphosphat-Akkus sind ideale Verbraucherbatterien an Bord. Zumal Spannung und Einbaumaße mit Bleiakkus kompatibel sind.
Einzig die Anschaffungskosten sprechen auf den ersten Blick gegen die leichte und leistungsfähige Technik. 100 Amperestunden kosten in der Regel rund 1000 Euro. Über die Nutzungsdauer des Akkus rechnet sich die Investition zwar, ärgerlich nur, wenn ein derartiger Akku nach kurzer Zeit wegen eines Defekts ausfällt. Bisher sind die Lithiumakkus kaum zu reparieren. Da sie in ein Kunststoffgehäuse eingeschweißt sind, lässt selbst ein kleiner Fehler, beispielsweise am integrierten Batteriemanagementsystem, den ganzen Akku zum Sondermüll werden.
Genau an diesem Punkt setzt Liontron an. Die exklusiv für den deutschen Anbieter gefertigten Akkus sitzen zwar ebenfalls in einem stabilen Kunststoffgehäuse, lassen sich aber öffnen. Zudem ist der innere Aufbau der Akkus modular. Die Lithiumzellen selbst stammen von Panasonic und sind verschraubt. Daher lassen sich defekte Zellen oder Zellenblöcke einfach austauschen. Das Gleiche gilt für die Hauptplatine mit der Batterieüberwachung, auch sie kann leicht gewechselt werden. Selbst das integrierte Bluetoothmodul lässt sich tauschen. Laut Hersteller sind damit die häufigsten Fehlerquellen abgedeckt.
Liontron gewährt fünf Jahre Garantie auf die Akkus und verspricht, die Ersatzteile und Zellen selbst nach einem möglichen Produktionsende zehn Jahre lang vorzuhalten.
Bisher ist Liontron vor allem im Caravan- und Wohnmobil-Markt vertreten und dort nach eigenen Angaben Marktführer. Die Akkus sind mit 12,8 Volt in Kapazitäten von 20 bis 200 Amperestunden erhältlich, wobei neben den Standardformaten auch Spezialausführungen zu haben sind, die genau unter die Sitzkonsolen von Transportern und Wohnmobile passen. Außerdem gibt es eine 25,4-Volt-Serie, mit der sich 24-Volt-Bleiakkus ersetzen lassen.
Laut Hersteller sind die Akkus vollständig mit Bleiakkus kompatibel und lassen sich ohne Änderungen mit der vorhandenen Ladetechnik laden. Lediglich für die Lichtmaschine wird ein sogenannter Ladebooster oder Batterie-zu-Batterie-Lader (B2B-Lader) empfohlen, da die Standardladekennlinien der Generatoren nicht die volle Leistungsfähigkeit der Lithium-Akkus ausnutzen.
Die Akkus können über diverse Camping-Ausrüster oder direkt bei einer Tochterfirma des Herstellers bezogen werden. 100 Amperestunden kosten 989 Euro.
Weitere Informationen bei Liontron