Lithium-Akkus LE300Smarte Plug-and-play-Lösung im Praxistest

Kristina Müller

 · 17.01.2024

Das LE300-Modul wird an den Plus- und Minuspol der vorhandenen Batterie angeschlossen
Foto: BOS
Die LE300-Lithium-Batterie ist eine Erweiterung für jede 12-Volt-Blei-Säure-Batterie, egal ob AGM, Gel oder Nasszelle. Der Einbau ist simpel und lohnt sich – das System im Test an Bord

Die Installation der LE300-Lithium-Batterie erfolgt nach dem Prinzip Plug-and-Play: Sie wird einfach an den Plus- und Minuspol der vorhandenen Batterie angeschlossen. Ihr Einsatz vergrößert dann die Lebensdauer und die Kapazität der normalen Akkus. Anders als bei der Umstellung auf reine Lithium-Batterien muss keine Ladetechnik gewechselt werden. Hersteller ist die BOS Balance of Storage Systems AG aus Neu-Ulm.

Intelligentes BMS und modularer Aufbau

Das integrierte BOS-Hochleistungs-Batteriemanagementsystem (BMS) sorgt für den Schutz und das Balancing der Lithium-Zellen und überwacht die Blei-Batterie. Der Einsatz der LE300-Module mit je 25,2 Ah nutzbarer Kapazität verlängert die Lebensdauer der normalen Batterien, deren Zyklen begrenzt und oft schon nach wenigen Jahren verbraucht sind.

Um die Kapazität des Systems zu erhöhen, können mehrere LE300-Module parallel geschaltet und auch nachträglich erweitert werden. Die Module müssen dabei nicht unbedingt als eine Einheit installiert werden, sondern können auch platzsparend räumlich voneinander getrennt montiert werden. Ein Modul misst 17,5 mal 22,9 mal 6,7 Zentimeter und wiegt 3,4 Kilogramm.

LE300 im Test: einfache Installation, hochwertige Verarbeitung

Wir haben die Erweiterung einer 190-Ah-Batteriebank an Bord um zwei Module LE300 eine Saison lang getestet. Die Zellen sind hochwertig und solide verarbeitet, die Verschraubung zu einem gemeinsamen Block funktioniert gut. Die Installation ist simpel. Die mitgelieferten Kabel inklusive Sicherung und Sicherungshalter werden einfach zur bestehenden Batteriebank parallel geschaltet - das war’s.

Während der Testphase, einer Saison von März bis November mit intensiver Bootsnutzung, wurde dank der LE300-Akkus nicht ein einziger Zyklus der Gelbatterie verbraucht. Alle Ladezyklen wurden von den Lithium-Modulen übernommen. Um diese überwachen zu können, haben wir noch einen zusätzlichen Shunt in das System eingebunden.

Smarte Kombination aus Blei- und Lithium-Akkus

Das integrierte BMS jeder einzelnen Zelle ist durchdacht, versorgt das konventionelle System vorrangig und nimmt überschüssige Ladung auf. So ist es tatsächlich möglich, das Beste aus zwei Welten – herkömmliche und Lithium-Batterie – zu vereinen. Gerade für Eigner, die noch brauchbare Akkus an Bord haben, oder für solche, die die Ladetechnik des Schiffes nicht anpassen möchten, ist dieses System eine smarte Option. Ein Modul kostet etwa 460 Euro.


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