YACHT-Redaktion
· 02.12.2022
Wir zeigen neue Ausrüstung: Von Korrosionsschutz bis zum Matratzentopper – Anschaffungen, die sich über die Wintermonate definitiv lohnen könnten
Korrosionsvorgänge an Metallteilen im Unterwasserbereich müssen nicht länger ein Buch mit sieben Siegeln sein. Mittels einer Silberchlorid-Referenzelektrode kann gemessen werden, ob ein Bauteil im Seewasser ausreichend anodischen Schutz durch eine Opferanode hat. Bei Aluminium- oder Stahlrümpfen lässt sich diese Spannungsmessung gar für den ganzen Rumpf durchführen.
Zur Anwendung wird die Elektrode an ihrem Kabel neben dem Boot ins Wasser getaucht und an der Minus-Seite des Multimeters angeschlossen. Die Plus-Seite des Multimeters ist leitend mit dem zu messenden Bauteil oder dem Rumpf zu verbinden. Dann wird der Messwert abgelesen.
Die korrekte Millivolt-Spanne für verschiedene Materialien wird in der Anleitung zur Elektrode angegeben. Sie kann auch der elektrochemischen Spannungsreihe für Metalle im Seewasser entnommen werden (YACHT 16/2012). Fällt der Messwert in den angegebenen Bereich, ist Schutz durch die Opferanode gegeben. Ist der Messwert positiver, ist der Schutz nicht ausreichend, etwa durch zu wenige oder zu stark abgenutzte Anoden. Die Ursache können aber auch Kriechströme durch Isolierfehler in der Bordelektrik sein.
Die „Corrosion Reference Electrode“ wird mit einem 7,60 Meter langen Kabel geliefert. Erhältlich ist sie für etwa 140 Dollar zuzüglich Versand und Zollgebühren beim US-Hersteller Boatzincs. Vergleichbare Produkte sind in Frankreich bei Galvatest erhältlich (www.galvatest.eu). Ein Multimeter gehört nicht zum Lieferumfang.
In YACHT-Ausprobiert erhielt das Produkt von Boatzincs fünf von fünf Sternen
Wer die Zinkbeschichtung Inversalu auf seinem Aluminiumrumpf anwendet, pinselt quasi eine Opferanode auf den Rumpf (Werkstatt in YACHT 10/2022). Das zweikomponentige Produkt aus Zinkpulver und Binder soll auch als Bewuchsschutz dienen, der ist jedoch mäßig.
Zusätzlich zu angeschweißten Anoden bieten sich auf Aluyachten im Hafen Pendelanoden aus Zink an. Das integrierte Stahlseil wird leitend mit dem Deck verbunden, dann die Anoden ins Wasser gehängt. Verschiedene Größen sind im Fachhandel erhältlich.
Bei Lötkolben, die ohne Steckdose funktionieren, ist Gas eine gute Alternative (Test siehe YACHT 3/2022). Die Firma Busching bietet jetzt mit dem Multifunktions-Lötkolben-Set „Hot“ einen elektrischen Akku-Lötkolben. Vorteil ist die sehr schnelle Aufheizzeit und eine kontinuierliche Betriebsdauer von 45 bis 90 Minuten. 420 Grad Celsius sollen in wenigen Sekunden erreicht sein. Die Maximaltemperatur beträgt 600 Grad. Geladen wird der Lithium-Ionen-Akku per USB-Kabel. Das Set bietet drei unterschiedliche Aufsätze zum Löten und zum Verschweißen von Schrumpfschlauch. Der Koffer hat die Maße 275 mal 170 mal 45 Millimeter und wiegt 510 Gramm. Preis: 134,90 Euro.
Gisatex hat einen Topper herausgebracht, der geteilte Matratzen komfortabler machen soll, indem er die Liegefläche schließt. Zudem verspricht die Auflage namens Vital-Solo, zu harte oder zu weiche Polster auszugleichen. Die mit waschbarem Bezugsstoff umhüllte Auflage besteht im Kern aus 20 Millimeter starkem Dryweave, dem Abstandsgewirk des Herstellers, das Feuchtigkeit unter Matratzen verhindert. In der Schlafpolsterauflage wirkt es druckentlastend und wärmeabführend. Die Unterseite des Gewirks ist mit einer dünneren Schicht Dryweave verbunden, die unterlüftet. Wir haben die Vital-Solo ausprobiert und können die versprochene Wirkung bestätigen. Die serienmäßige Matratze ist nun deutlich komfortabler, der Schlaf subjektiv erholsamer und Wärme wird abgeleitet. Die Vital-Solo wird nach Schablone maßgefertigt, der Quadratmeter kostet 249 Euro.
In YACHT-Ausprobiert erhielt das Produkt von Gisatex vier von fünf Sternen