Die 62. Ausgabe endete mit einem Besucherrückgang von rund 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ausstellungsorte waren einmal mehr das Messegelände und der Messehafen am Bodenseeufer.
Grund für das rückläufige Publikumsinteresse seien laut Veranstalter sowohl die “herausfordernde Wirtschaftslage” als auch das schöne Wetter gewesen. Dennoch zog Interboot-Projektleiter Felix Klarmann eine positive Bilanz: „Die Stimmung bei den 352 ausstellenden Unternehmen und den Besuchenden war sehr gut.“ Viele seien gekommen, um sich über Neuheiten aus der Branche zu informieren, so Klarmann. „Es gab intensive Beratungen und viele Besichtigungstermine auf den Booten, inklusive Kaufabschlüsse. Neun erfolgreiche Tage liegen hinter uns.”
Mit Blick auf die ab dem nächsten Jahr verkürzte Interboot fügte er hinzu:
Jetzt nehmen wir Kurs auf 2024 und richten unseren Fokus voll auf die fünf Tage Laufzeit. Dabei wollen wir bewusst die Chance nutzen, um gemeinsam mit den Kunden die Interboot weiterzuentwickeln, und wir werden zukünftig viele Komponenten verändern“
Zu sehen waren auf der Interboot die neuesten Wassersporttrends sowie Boote, Boards und Zubehör. Unterschiedliche Fachvorträge und Seminare wurden abgehalten, dazu gab es ein Rahmen- und Mitmachprogramm.
„Die Interboot hat erneut gezeigt, wie beliebt das Thema Wassersport in der Vierländerregion ist”, zog Messe-Geschäftsführer Klaus Wellmann Resümee. Die große Mehrheit der Aussteller und vertretenen Firmen sei mit dem Messeverlauf zufrieden gewesen und habe von einem fachkundigen Publikum und guten Verkaufsgesprächen berichtet.
Einer der auf der Interboot wichtigen Aussteller ist das am Bodensee ansässige Unternehmen Meichle + Mohr. Geschäftsführerin Sonja Meichle wird im Abschlussbericht der Messe wie folgt zitiert: „Wir hatten sehr starke Tage. Vor allem unter der Woche gab es gute Verkaufsgespräche, sowohl im Bootsbereich als auch im Bereich Funktionsbekleidung und Schuhe. Unter der Woche hat man oft interessiertere und fachkundigere Besucherinnen und Besucher. Man kann aber festhalten, dass es im Gesamten ein sehr gutes Publikum war.”
Weiter sagte Meichle: “Wir stehen auch voll hinter den zukünftig fünf Tagen Laufzeit. Natürlich haben wir nicht den Kostenfaktor, den andere ausstellende Unternehmen von weiter weg haben, aber wir sind überzeugt, dass die Reduzierung gut ist. Ich freue mich darauf, dass es dann einfach komprimierter sein wird.“
Vinzenz Batt, Geschäftsführer Schweizerischer Bootbauer-Verband, sieht laut Messegesellschaft die Laufzeitreduzierung ebenfalls als Chance. Er habe geäußert, dass es gerade kleineren und mittleren Unternehmen schwerfalle, Personal für mehrere Tage freizustellen. Da stehe die Firma während der Messe still. Batt: “Es macht viel aus, ob es neun Tage Laufzeit sind oder fünf.“
Großen Anklang beim Publikum habe der erstmals in diesem Jahr stattfindende Sustainability Trail gefunden. Ob klimafreundliches Zubehör oder Boote: Die teilnehmenden Stände waren mit einem grünen Luftballon markiert. „Nachhaltiges Denken macht Schule“, fasste es Simon Licht, einer der beiden Gründer des Start-up-Unternehmens Khulula, beim Branchengespräch zusammen.
Optimale Wetter-Bedingungen herrschten zudem für Testfahrten mit Mini-Segelbooten und für das Actionprogramm auf dem Messe-See. So schauten an den beiden Wochenenden zahlreiche Besucherinnen und Besucher dabei zu, wie der vierfache Jetski-Freestyle-Europameister Niels Willems einen Backflip nach dem anderen vollführte oder wie die Hunde der DLRG bei Rettungsdemonstrationen Menschen aus dem Messe-See zogen.
„Einsteigen, ablegen und Spaß haben“ lautete hingegen das Motto am Interboot-Hafen. „Wir waren viel mit den Interessenten in den Booten auf dem Bodensee“, berichten die Aussteller vor Ort. „Die Nachfrage war groß. Sowohl mit dem Segelboot als auch mit dem Motorboot wurden zahlreiche Probefahrten gemacht.“
Die nächste Interboot findet vom 25. bis 29. September 2024 statt.