Alexander Worms
· 07.02.2011
Das verspricht der Energieerzeuger von Enymotion. Ein patentierter Umwandler konvertiert unreines Gas in verwendbaren Wasserstoff
Es klingt sehr vielversprechend: 200 Watt Leistung, die nahezu geräuschlos aus einem ohnehin an Bord befindlichen Energieträger kommen. Die Abluft, nahezu reiner Wasserdampf, wird einfach außenbords geleitet.
Auf einer gut ausgerüsteten Fahrtenyacht beträgt der tägliche Energieverbrauch mit Bordrechner, Umformer, Kühlschrank, Heizung und Navigationselektronik schnell mal 80 Amperestunden (entspricht 960 Wattstunden). Um die zu erzeugen, benötigt die Zelle fünf Stunden und verbraucht dabei etwa 500 Gramm Gas. Hier zeigt sich, abweichend von der ursprünglichen Angabe des Herstellers (1 Kilogramm bei 4,8 kWh pro Tag), die eher geringe Energiedichte von Propan/Butan. Ohne andere Verbraucher wie den Kocher ist eine 11-kg-Flasche also nach drei Wochen leer. Dann braucht es Ersatz. Ist eine Zweitflasche an Bord, sind jedch auch längere Ozeanpassagen kein Problem. Das 25 Kilogramm schwere und 660 mal 270 mal 400 Millimeter große Gerät ist auf eine Lebensdauer von mindestens 3.000 Stunden ausgelegt.
Viele zweifeln an der Verwendbarkeit von Gas für Brennstoffzellen. Nicht so das junge Unternehmen aus Heilbronn. Feldtests müssen zuerst zeigen, ob die Enyware genannte Zelle im Bordalltag funktioniert. Bevor das nicht sichergestellt ist, will Enymotion das Produkt nicht auf den Markt bringen. Daher werden erst ab dem 4. Quartal 2011 Exemplare an die Kunden ausgeliefert. Vorausgesetzt, diese haben zuvor 6.500 Euro an die Heilbronner überwiesen.