AusprobiertUnterwegs mit dem neuen Commander Fernglas von Steiner

Hauke Schmidt

 · 13.12.2023

Der neue Commander liegt noch besser in der Hand, die Optik gehört zur Spitzenklasse
Foto: Yacht / M. Rinck
In den YACHT-Fernglastests gehört das Steiner Commander seit Jahrzehnten zu den bestbewerteten Produkten. Bei der aktuellen Version verspicht Steiner eine noch bessere Optik. Wir haben ausprobiert, was man davon in der Praxis merkt.

Die auffälligste Neuerung der aktuellen Generation ist die veränderte Bauform. Die Verbindung der beiden Kanäle fällt filigraner aus, und es gibt einen Durchgriff für zwei Finger. Damit liegt das Glas noch besser in der Hand und lässt sich sicherer fassen, und zwar auch mit nassen Fingern.

Exzellente Lichtstärke

Vom auf 140 Meter gewachsenen Sichtfeld merkt man in der Praxis erstaunlich wenig. Umso auffälliger ist die enorm lichtstarke Optik. Nimmt man das Glas an trüben Tagen oder in der Dämmerung vor die Augen, erscheint die Umgebung merklich heller und klarer. Die Randschärfe des Steiner Commander ist gut, fällt aber etwas ab, was angesichts des enormen Sehfeldes nicht verwundert. Andere Gläser decken oft 20 Prozent weniger ab und dabei lange nicht so kontrastreich und hell. Der große Kompass ist seit jeher eine Stärke des Commander und überzeugt nach wie vor. Dank guter Dämpfung lässt sich die Peilung auch bei Seegang einfach ablesen. Nicht ganz perfekt ist die Befestigung der gut sitzenden Objektivschutz­deckel. Sie lassen sich abnehmen, lösen sich aber mitunter beim Handtieren mit dem Steiner Commander auch unbeabsichtigt und gehen verloren.

Überzeugender Standard

Stickstofffüllung, wasserdicht bis 10 Meter Tiefe, ein Schwimmgurt, mehrfach vergütet Optik, mit fett- und wasserabweisender Beschichtung sowie eine Garantie von sage und schreibe 30 Jahren und nicht zuletzt eine schicke Aufbewahrungstasche bringt der neue Commander natürlich auch mit. Insgesamt ist die Neuauflage sehr gelungen. Der Preis von 1.650 Euro ist hoch, angesichts der angebotenen Optik aber angemessen. Daher vergeben wir fünf von fünf Sternen. Wer auf den Kompass verzichtet, bekommt den Commander rund 100 Euro günstiger. Außerdem ist das ähnlich gute Vorgängermodell noch im Handel und wird zum Teil mit deutlichen Abschlägen angeboten.

Kaum noch Wettbewerber

Wer ein mit dem Steiner Commander vergleichbares Marine-Fernglas sucht, hat kaum noch Alternativen. Die meisten Anbieter haben sich aus dem Wassersport-Segment zurückgezogen und konzentrieren sich auf Wandern, Vogelbeobachtung und Jagd. Lediglich von Fujinon gibt es noch ein Marine-Fernglas mit ähnlichem Anspruch. Das 7x50 FMTRC-SX2 kostet rund 979 Euro und besitzt eine zusätzliche Bildebnung, was vor allem beim Schwenken des Glases deutlich wird. Da das Bild deutlich weniger kugelförmige Verzeichnung aufweist. Dafür ist das Fernglas nicht so kom­pakt und wiegt rund 300 Gramm mehr.


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