Hauke Schmidt
· 22.04.2012
Steiler Steven und Schwimmsteg – bei dieser Kombination wird jeder Gang aufs Schiff zur Kletterpartie. Wie man sich den Weg an Bord ebnet
Mit dem Bug zum Steg ist die in Nordeuropa verbreitete Anlege-Variante. Die Vorteile sind klar: Das Cockpit bleibt Privatsphäre, und am Steg ist nicht die volle Wassertiefe nötig. Der Bug taucht ja vergleichsweise wenig ein, und Kiel und Ruder sind weit entfernt. Der Nachteil ist aber mindestens genauso offensichtlich: Zumindest an Schwimmstegen ist die Höhendifferenz zwischen Deck und Land enorm.
Je moderner die Yacht, desto größer das Problem, denn nicht nur der Trend zu mehr Rumpfhöhe hält an, die Schiffe tauchen auch immer weniger ein – der Freibord steigt also überproportional. Wie ein Blick auf die aktuellen Boote verdeutlicht, bringen es inzwischen selbst vergleichsweise flachbordige Performance-Cruiser auf beachtliche Bughöhen. Bei der Dufour 36 sind es 1,45 Meter, die Salona 35 ragt 1,40 Meter auf, und bei der Elan 350 liegt das Deck 1,37 Meter über der Wasserlinie.
Was an festen Steganlagen meist nur ein kleiner Schritt aufwärts ist, wird am 30 Zentimeter aufschwimmenden Pontonsteg zum unüberwindbaren Hindernis. Sportliche Naturen überwinden einen solchen Niveau-Unterschied lässig per Klimmzug am Bugkorb oder Vorstag. Aber die Konstrukteure schieben dem einen Riegel vor: Statt eines Edelstahlgeländers findet man heute immer öfter zwei modisch zurückversetzte Metallbügel. Der geübte Griff zum Oberrohr geht somit ins Leere.
Mit welchen Hilfskonstruktionen und Bugleitern man dem Problem am besten begegnet und wie sich der Einstig an Bord durch den Umbau des Bugkorbs vereinfachen lässt, lesen Sie in der aktuellen YACHT. Heft 10/12 ist ab dem 25. April am Kiosk erhältlich.