Die chinesische Online-Einkaufsplattform Temu lockt Schnäppchenjäger vor allem mit teils konkurrenzlos günstigen Preisen. Längst besteht das Angebot nicht mehr nur aus irgendwelchen Gadgets, sondern auch vermeintlich hochwertigen Angeboten. So auch für Wassersportler. Und immer mehr von ihnen scheinen bei Temu fündig zu werden.
Von Tauwerkmaterial über Blöcke, Schäkel, Klemmen bis hin zum Edelstahl-Verklicker reichen die Angebote. Doch kann man diese einfach bedenkenlos kaufen? Offenbar haben immer weniger Kunden Bedenken. Schon beim kurzen Stöbern wird man fündig. So ist etwa ein Festmacherset, glaubt man den Temu-Daten, bereits über 4.000 mal verkauft worden, Schäkel, Blöcke, Klampen, selbst Wantenspanner wurden hundertfach bestellt. Also selbst bei sicherheitsrelevanter Ausrüstung verfängt offenbar der meist sehr günstige Preis.
Doch gerade, wenn es um die Sicherheit geht, sollte sich jeder Käufer bewusst sein, wie die niedrigen Preise zustande kommen. Einerseits wird oftmals nicht nach den meist deutlich strengeren Richtlinien, die für die Europäische Union gelten, hergestellt. Außerdem zu völlig anderen Lohnkosten. Der Käufer kann damit die Qualität eines Produktes kaum einschätzen. Etwa, ob ein Schäkel aus hochwertigem oder billigem Edelstahl besteht, ob er tatsächlich nicht rostet und wie hoch dessen Bruchlast genau ist. Versagt so ein Teil im ungünstigen Moment, kann der Billigkauf teuer werden. So warnt auch die Verbraucherzentrale, dass die niedrigen Preise mit mangelnder Qualität und Sicherheit einhergehen können.
Temu muss wegen der niedrigen Artikelpreise oft keinen Zoll zahlen, da dieser erst ab einem Wert von 150 Euro anfällt. Dennoch könnten Einfuhrumsatz- und Verbrauchssteuern anfallen, die ab einem Warenwert von 5,26 Euro zu zahlen sind. Zustelldienste strecken diese Kosten vor und kassieren sie dann bei der Paket-Zustellung vom Käufer.
Zudem erfolgt der Kauf fast immer über den Hersteller, ein Händlernetz entfällt, was außerdem günstige Preise ermöglicht. Der Käufer wird damit jedoch zum Importeur und haftet entsprechend. Für den Privatgebrauch mag das kein Problem sein. Wird jedoch ein Teil verliehen oder eben mal für den Kumpel mitbestellt, kann diese Person den Käufer bei Schäden in Regress nehmen.
Ein weiterer Aspekt, der bedacht werden sollte, ist die Reklamation. Kommt eine Bestellung gar nicht an oder fehlerhaft, ist nicht Temu der Ansprechpartner, sondern der Verkäufer, also meist ein Hersteller in China. Mit diesem in Kontakt zu treten, Rückzahlungen oder Ersatzlieferungen zu fordern, kann sehr schwierig sein. Temu versteht sich nur als Vermittler.
Die Verbraucherzentrale hat folgende acht Hinweise für den Kauf bei Temu veröffentlicht: