BeschlägeAutomatischer Ankergalgen verhindert Kratzer im Rumpf

Michael Rinck

 · 07.03.2025

Beschläge: Automatischer Ankergalgen verhindert Kratzer im RumpfFoto: Osculati
Der automatisch ausfahrende Ankerbeschlag Mr. Fantastic von Osculati
Die ausziehbare Bugrolle von Osculati hält den Anker auf Distanz zum Steven. Das System ist simpel, automatisch und eignet sich besonders für Boote mit vertikalem Steven.

Der Ankerbeschlag Mr. Fantastic aus poliertem Edelstahl bietet eine praktische Lösung für das sichere Ausbringen und Aufholen von M-Ankern am Bug. Das Herzstück des Systems bilden Gasfedern, die einen Schlitten mit der Bugrolle und dem Anker nach vorne drücken. Zusätzlich kippt der Schlitten etwas nach unten, was den Anker kontrolliert fallen lässt und beim Aufholen den Widerstand verringert. Das Ausfahren führt zu einem größeren Abstand zwischen Grundeisen und Bug, was Beschädigungen am Rumpf vorbeugt, wenn der Anker pendelt.

Einfach und automatisch

Der ausfahrbare Ankergalgen Mr. Fantastic von Osculati ist in drei Größe erhältlich: Für Anker mit 7,5 bis 10, 10 bis 15 und 20 bis 30 Kilogramm Gewicht. Dabei steigt, mit zunehmender Größe auch der Ausfahrweg von 13 über 20 bis zu 22 Zentimeter. Das macht den Ankerbeschlag besonders für Boote mit vertikalem Steven praktisch. Die Konstruktion aus hochwertigem Edelstahl gewährleistet eine hohe Korrosionsbeständigkeit und Langlebigkeit im maritimen Einsatz. Trotz der robusten Ausführung bleibt das Design kompakt und leicht, sodass es sich harmonisch in die Bugpartie verschiedener Bootstypen einfügen soll. Auf der boot Düsseldorf 2025 wurde auch eine Variante für Anker mit 50 Kilogramm Gewicht ausgestellt. Diese hat Osculati speziell für Azimut Yachts angefertigt. Für Yachten zwischen 30 und 40 Fuß sollte die mittlere Größe für Anker bis 15 Kilogramm passende sein.

Eine Spezialanfertigung der Ankerrolle für Anker bis 50 Kilogramm auf der boot DüsseldorfFoto: Fridtjof GunkelEine Spezialanfertigung der Ankerrolle für Anker bis 50 Kilogramm auf der boot Düsseldorf

Beim Ankermanöver muss keine spezielle Rücksicht auf den Bugbeschlag genommen werden. Wird die Ankerkette gefiert, schieben die Gasdruckfedern den Schlitten automatisch mit der Ankerrolle nach vorne. Wird die Ankerkette aufgeholt, zieht sie auf dem letzten Stück Anker und Schlitten gemeinsam gegen den Widerstand der Gasdruckfedern nach achtern bis zum Anschlag. So ist kein extra Antrieb oder eine separate Steuerung für den Beschlag nötig. Das übernimmt die Ankerwinde. Die Bedienung ist somit sehr intuitiv. Der verkürzte Beschlag bei aufgeholtem Anker erleichtert Hafenmanöver, da daurch auch die Bootslänge, im Vergleich zu einem festen Bugsprit, reduziert ist.

Einmal montieren, weniger reparieren

Der drei Größen des Mr. Fantastic Ankerbeschlags starten preislich bei 530 Euro für die Bugrolle für 7,5 bis 10 Kilogramm Ankergewicht. Die mittlere und für die meisten Eigner interessanteste Größe für 10- bis 15-Kilogramm-Anker kostet 640 Euro. Die größte serienmäßige Variante kostet 1999 Euro für Anker mit einem Gewicht zwischen 20 und 30 Kilogramm. Diese hohe Investition muss in ein Verhältnis zu regelmäßigen Gelcoat- oder Lackreparaturen gesetzt werden, die eventuell nötig wären, wenn der Anker im Manöver gegen den Steven schlagen würde. Eine Nachrüstung kann bei Eignern mit Bootstypen mit senkrechtem Steven, die gerne und viel Ankern also finanziell sinnvoll sein. Produkte von Osculati werden in Deutschland bei Gründl gehandelt.


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